Bauverein will die nächsten fünf Jahre nicht investieren Heinersreuth sucht neue Bauinvestoren

Von Sarah Bernhard
Die Gemeinde Heinersreuth wünscht sich, dass der Bauverein Bayreuth das Gebäude in der Cottenbacher Straße saniert. Der will es verkaufen: Sanierungen im Kerngebiet Bayreuth haben die nächsten fünf Jahre Priorität. Foto: Wittek Foto: red

In seiner Sitzung am Freitag hat der Gemeinderat beschlossen, sich nach Bauinvestoren umzuschauen: Der Bauverein Bayreuth hatte angekündigt, in den nächsten fünf Jahren nicht in der Gemeinde zu investieren. Dafür möchte ein privater Investor vier Häuser am Rande Hahnenhofs bauen. Nicht alle Räte waren von dieser Idee begeistert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es war ein Antrag der SPD auf Verbesserung der Mietsituation, der den Stein ins Rollen brachte. Bürgermeisterin Simone Kirschner (CSU) setzte sich mit dem Bauverein Bayreuth in Verbindung, dem das Grundstück in der Cottenbacher Straße 4 bis 10 gehört. Doch statt die Gebäude zu sanieren, wie die Gemeinde gehofft hatte, will der Bauverein das 880 Quadratmeter große Grundstück samt Bestand verkaufen. Und auch die nächsten fünf Jahre nicht in Heinersreuth investieren.

Der Grund: In der Hammerstatt werde möglicherweise ein Städtebaufördergebiet neu ausgewiesen, sagt Julia Fick, Geschäftsführerin des Bauvereins. „Das ist unser Kerngebiet, also legen wir darauf auch unser Augenmerk.“ Größere Investitionen in den Umlandgemeinden würden zurückgestellt, der Gebäudebestand werde aber weiterhin in Stand gehalten.

Hans Dötsch (SPD) beklagte in der Sitzung, dass Heinersreuth seit 20 Jahren vom Bauverein benachteiligt werde. „Das ist ein starkes Stück. Wenn sie uns am ausgestreckten Arm verhungern lassen, sollen wir darüber nachdenken, ob wir die Kooperation fortsetzen.“

Kirscher kündigte an, mit anderen Wohnungsbaugesellschaften, etwa der Gewog, Gespräche aufzunehmen. Ob sie Erfolg haben könnten, kann Andreas Baier, Prokurist bei der Gewog, pauschal nicht sagen. „Es ist Sache des Aufsichtsrats, ob er investieren will.“ Allerdings werde es schwieriger, je weiter man über die Stadtgrenze hinauskomme, „weil die Gewog bisher ausschließlich Immobilien innerhalb Bayreuths hat“.

Bebauungsplan für Hahnenhof beschlossen

In der gleichen Sitzung wurde mit knapper Mehrheit beschlossen, einen vorgabenbezogenen Bebauungsplan für das Gelände am westlichen Ende von Hahnenhof aufzustellen. Ein privater Investor will am Ortsende, außerhalb des bisher bestehenden Flächennutzungsplans, vier Häuser bauen. „Wenn jemand bauen möchte, sollte gebaut werden. Und dort tut man keinem weh“, sagte Christian Bock (FWG). „Wenn jemand bauen will und einen Ort gefunden hat, kann man nur zustimmen“, bestätigte Werner Kauper (CSU).

„Grundsätzlich sehen wir das auch so“, entgegnete Reiner Böhner (SPD). „Aber dort ist das alles andere als sinnvoll, das ist ja mitten in der Pampa.“ Zudem blieben mögliche Entwässerungsprobleme, die sich erst im Nachhinein zeigten, an der Gemeinde hängen, sagte Elisabeth Linhardt (SPD). „Außerdem werden durch den notwendigen Straßenausbau die Parzellen sehr teuer, das ist für Familien unbezahlbar.“

Doch die SPD konnte die übrigen Gemeinderäte nicht überzeugen. „Wenn ich sowas baue, habe ich doch potenzielle Käufer“, entgegnete Harald Hacke (CSU). Der Entschluss fiel mit acht zu sieben Stimmen, Manfred Gebhardt enthielt sich wegen persönlicher Beteiligung. Dagegen stimmte geschlossen die SPD.