Thomas Hafner baut neue Reihenhäuser in Cottenbacher Straße Heinersreuth: Der Schandfleck soll weg

Von Heike Hampl

Seit Jahren steht das Reihenhaus in der Cottenbacher Straße leer. Der Bayreuther Bauverein, dem das Haus bis vor Kurzem gehörte, wollte nicht mehr in Heinersreuth investieren und verkaufte es an einen Investor. Das könnte das Ende des Schandflecks bedeuten. Uneingeschränkter Grund zur Freude ist das trotzdem nicht für jeden.

 
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Thomas Hafner (49) hat das leerstehende Reihenhaus samt Grundstück gekauft. Der Jurist aus Hahnenhof will in der Cottenbacher Straße investieren, die alte Immobilie abreißen und ein neue Reihenhäuser bauen. Drei Einheiten zu je 125 Quadratmeter Wohnfläche und zwei Garagen, gehobene Ausstattung mit modernem Bad und Fußbodenheizung, niedriger Energieverbrauch. "Die Häuser sollen für Familien mit Kindern geeignet sein", sagt Hafner. "Die Nähe zur Stadt und die Anbindung an Bayreuth sind optimal."

700.000 Euro Investition

Rund 700.000 Euro will Hafner in sein Projekt stecken, finanziert wird das von einer Bank aus Fehring, der österreichischen Partnergemeinde Heinersreuths. Dorthin pflegt Hafner noch Kontakte aus seiner Zeit als Gemeinderat. Jede Wohneinheit soll später um die 300.000 Euro kosten. Schon in wenigen Tagen will Hafner mit am Abbruch des 100 Jahre alten Reihenhauses beginnen, "wenn das Wetter mitspielt, könnten wir schon nächsten Sommer fertig sein", sagt Hafner.

Die Nachbarn in der Cottenbacher Straße halten sich mit Meinungen zurück. "Wir warten mal ab", hört man dort. Die Zurückhaltung dürfte einen Grund haben. Den formuliert der Dritte Bürgermeister Jürgen Weigel (SPD): "Wir hatten ehrlich gesagt gehofft, dass hier Wohnraum für sozial Schwächere entsteht." Natürlich, sagt Weigel, jedes bewohnte Haus sei besser als der heruntergekommene Leerstand. Aber: "Unsere Gemeinde bräuchte vor allem bezahlbare Mietwohnungen."

Bauverein will sich nicht äußern

Weigel ärgert sich insbesondere über den Bauverein. "Wir haben jahrelang gut zusammengearbeitet. Ich bin enttäuscht, dass der Bauverein sich völlig zurückzieht." Julia Fick, Geschäftsführerin des Bauvereins, will sich nicht zu der Sache äußern. Nur so viel: "Für uns ist die Entwicklung positiv." Noch mehr Verkäufe von Bauvereins-Häusern stünden aber nicht bevor, so Fick.

Bürgermeisterin Simone Kirschner (CSU) sagt: "Ich freue mich natürlich, dass sich das Problem mit dem Leerstand löst." Die Nachfrage nach kleinen Häusern und Wohnungen sei riesig, gerade im Kernort Heinersreuth. Vor allem jüngere Familien, die eben nicht Hundertausende Euro ausgeben können oder wollen, fragten im Rathaus nach solchem Wohnraum. "Die Prioritäten des Bauvereins haben sich verschoben. Damit müssen wir leben. Und jedes Haus ist besser als ein Leerstand, auch wenn es jetzt vielleicht nicht so günstig wird, wie wir das gerne hätten."

Info: Thomas Hafner will auch in Hahnenhof in Häuser investieren. Hier regt sich allerdings Widerstand.