Endspurt auf der Bundesstraße. Ab Freitagmorgen ist die B85 komplett gesperrt. Weil viele Autofahrer am vergangenen Wochenende die Sperrung ignoriert haben, bringt das Staatliche Bauamt diesmal mehr Schilder an. Unüberwindbare Hindernisse kommen aber nicht infrage.
Heinersreuth bekommt einen lärmarmen Asphalt. Die Bundesstraße 85 führt Tausende Fahrzeuge täglich durch den Ort. Die Anwohner sollen von Lärm entlastet werden. Am kommenden Wochenende trägt die Firma Strabag die zweite Schicht auf den neuen Asphalt auf, diese ist empfindlicher als die erste.
Deswegen bleibt die Straße von Freitagmorgen um 9 Uhr bis Montagmorgen um 6 Uhr gesperrt. "Wenn sich die Witterung günstig und die Arbeitsabläufe reibungslos einstellen, werden wir versuchen, die Baustrecke bereits am Sonntag wieder für den Verkehr zu öffnen", sagt Kurt Schnabel, Leiter des Staatlichen Bauamtes. Weil der Bund für Bundesstraßen verantwortlich ist, ist Schnabel für die Baustelle zuständig.
Bereits am vergangenen Wochenende war die Ortsdurchfahrt Heinersreuth dicht. Nur: Viele Autofahrer haben das ignoriert. Das könnte dem neuen Asphalt Schaden zufügen. Kurt Schnabel hofft deswegen, dass die Autofahrer diesmal vernünftiger sind. Fast einen Tag lang muss der lärmreduzierende Asphalt auskühlen, bevor er befahren werden darf. Bei zu früher Belastung können im Belag Schäden entstehen.
Der Leichtsinn der Autofahrer birgt noch mehr Gefahren: "Dieses Verhalten gefährdet nicht nur die Bauarbeiter, sondern auch das Fahrzeug selbst. Durch Haftkleber und Fräskanten können erhebliche Schäden auch am Fahrzeug entstehen", teilt Schnabel mit.
Deswegen reagiert das Staatliche Bauamt auf die Vorfälle am vergangenen Wochenende. Es wird die Ausschilderung der Vollsperrung "über das erforderliche Maß hinaus" ergänzen und auch die Sperren erweitern, so Schnabel. Schäden am Asphalt, wie Spurrillen, müssten im schlimmsten Fall nämlich ausgebessert und vom Steuerzahler bezahlt werden. Schnabel dazu: "Letztendlich müssen wir auf die Einsicht der Verkehrsteilnehmer hoffen, dass der Erfolg für einen spürbaren Lärmschutz in Heinersreuth nicht durch Ignoranz und verkehrswidriges Verhalten gefährdet wird."
Unüberwindbare Hindernisse wird das Staatliche Bauamt nicht aufstellen. Der Grund: Rettungsfahrzeuge. Die dürfen im Notfall auch über den frischen Asphalt fahren.
Den größten Teil der Bauarbeiten haben die Autofahrer nach diesem Wochenende aber überstanden. Kommende Woche gleichen die Bauarbeiter die Straße an und stellen die Bankette her. Diese Abschlussarbeiten dauern zwei Tage, dafür wird die Fahrbahn halbseitig gesperrt.
Bis zum Schulbeginn wird die Fahrbahnmarkierungen im Bereich der Fußgängerampeln provisorisch hergestellt, um die Ampeln wieder in Betrieb nehmen zu können. Die endgültige Markierung erfolgt zu Gunsten erst nach einer gewissen Zeit. Dann hält die Markierung länger auf dem neuen Asphalt. Wenn es so weit ist, müssen Autofahrer wieder mit kleineren Behinderungen rechnen.
Insgesamt kostet der neue Asphalt in Heinersreuth rund 280.000 Euro.
