Haspo-Trainer nehmen die Schuld auf sich

Die Torschützenliste bei Haspo führte Paul Saborowski (rechts) an. Vier der sieben Treffer erzielte er aber erst als längst alles entschieden war. Foto: Peter Kolb Foto: red

Eigentlich standen die Vorzeichen in der Herren-Bayernliga für Haspo Bayreuth im Heimspiel gegen den TSV Haunstetten sehr gut. Seit sieben Spielen waren die Gastgeber ungeschlagen, und überraschend stand mit Spielmacher Tim Herrmannsdörfer ein langzeitverletzter Leistungsträger erstmals wieder zur Verfügung. Umso größer war die Enttäuschung nach der hohen 24:34 (10:13)-Heimniederlage gegen den Tabellenneunten, der wohl seine beste Saisonleistung bot.

 
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„Wir haben heute auch in der Höhe vollkommen verdient gegen wirklich starke Haunstetter verloren“, sagte Haspo-Trainer Marc Brückner nach dem Spiel und nahm dabei mit seinem Kollegen Michael Werner die Schuld auf sich: „Wir als Trainer nehmen die Niederlage auf unsere Kappe. Zwar darf man so natürlich nicht auftreten, aber wir haben unsere Mannschaft offensichtlich falsch auf den Gegner eingestellt und dadurch verunsichert.“

Haspo war gleich denkbar schlecht gestartet und lag schnell mit 1:5 im Rückstand (6.). Mit dem Rückhalt einiger Glanzparaden von Torwart Hannes Lehnard war aber ebenso schnell schon beim 5:6 (10.) wieder der Anschluss hergestellt. Ohnehin verteidigten die Bayreuther im Positionsspiel mit einer sehr beweglichen, offensiven 3-2-1-Abwehr richtig gut und generierte somit zahlreiche Ballgewinne, doch bereits im Ballvortrag wurde die meisten guten Abwehraktionen durch technische Fehler oder unkonzentrierte Abschlüsse wieder zunichte gemacht. So kassierte Haspo von den 13 Gegentoren in der ersten Halbzeit alleine sechs im direkten Gegenstoß. „Wir waren mit unserer Abwehrleistung im ersten Durchgang eigentlich sehr einverstanden“, sagte Brückner. „Doch unsere Angriffsleistung und das Umschalten auf den Gegenstoß waren indiskutabel.“

Niemals in Führung

Der TSV Haunstetten, der in seinen Rückraumspielern Alexander Horner (6/2) und Maximilian Schnitzlein (6) unermüdliche Antreiber hatte, nutzte die Bayreuther Ballverluste sehr konsequent und im Abschluss hochprozentig im Gegenstoß oder der zweiten Welle. So konnte Haspo während der gesamten Spielzeit nicht ein einziges Mal in Führung gehen Lediglich zwei Mal beim 8:8 (21.) und 9:9 (22.) gelang der Ausgleich. Genau in dieser Phase schien auch eine Wende im Bereich des Möglichen zu liegen. Das verhinderte jedoch nicht zuletzt der starke Haunstetter Torwart Daniel Fischer, der in wichtigen Situationen nicht nur zwei Siebenmeter abwehrte, sondern auch zahlreiche freie Würfe der Hausherren.

In der zweiten Halbzeit stieg die die Bayreuther Fehlerquote sogar noch deutlich an. Im selben Maße wuchs auf der Gegenseite das Selbstvertrauen der Augsburger, die vor allem in der Abwehr immer stärker wurden. So rollte in den zweiten 30 Minuten erst recht ein Gegenstoß nach dem anderen auf die wirklich allein gelassenen Haspo-Torhüter. Beim 15:25 (46.) führten die bayerischen Schwaben erstmals zweistellig, was gleichzeitig auch schon die Vorentscheidung markierte. Der höchste Rückstand wurde aber erst beim 19:31 (53.) notiert. ehe Rechtsaußen Paul Saborowski die letzten vier Haspo-Tore erzielte und damit wenigstens noch für ein wenig Ergebniskosmetik sorgte. ⋌⋌berg

Haspo Bayreuth: Lehnard, Pfeifer, Wittmann – Nicola (1), Herrmannsdörfer, Hümpfer (2), Tscheuschner, S. Berghammer (2), Rahn (2), Saborowski (7), Meyer-Siebert (5/4), Y. Berghammer (2), Goeritz, Schöttner (3).

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