Haspo-Formtief wird zur Krise

Ein Mangel an klaren Chancen war nicht das Problem des Haspo-Teams. Hier erzielte Tom Elschner einen seiner vier Treffer. Das reichte letztlich jedoch nicht, um die vielen Lücken in der Abwehr wettzumachen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Haspo Bayreuth kommt in der Rückrunde der Männer-Bayernliga nicht in Tritt. Aus dem Formtief seit dem Jahreswechsel wurde durch die enttäuschende Heimniederlage gegen den stark abstiegsbedrohten Tabellenvorletzten TSV Ottobeuren mit 32:36 (17:16) eine handfeste Krise.

 
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„Wir haben heute unseren absoluten Tiefpunkt der Saison erreicht“, gestand Haspo-Trainer Michael Werner. „Wir spielen offensiv eigentlich einen sehr sauberen Ball, leisten uns defensiv aber derart unerklärliche Schwächen, dass wir einfach nichts anderes verdient hatten als diese Niederlage.“

Die Mängel in der Abwehr zeichneten sich schon in der ersten Halbzeit ab. Jeder Führungstreffer der der Bayreuther wurde nämlich meist umgehend mit einem Gegentreffer beantwortet. Dafür sorgte ganz besonders der alles überragende Rückraumspieler Dusko Trifunovic, der nicht weniger als 15 Tore erzielte (davon nur 3/3 Siebenmeter).

Der Montenegriner, der den TSV Ottobeuren erst Mitte der Saison verstärkt hat, war von der Haspo-Deckung weder durch die offensive, noch durch die defensivere Variante in den Griff zu bekommen. Da die Gäste in Patrick Kofler (7 Tore) noch einen weiteren treffsicheren Rückraumspieler in den Reihen hatten und zudem Christian Schaupp (5) am Kreis in Szene zu setzten wussten, wirkte Haspo defensiv bisweilen sogar überfordert.

Dabei schien die Haspo-Welt nach ausgeglichenem Start bis zum 11:11 (18.) beim 14:12 (24.) vollkommen in Ordnung. Der Angriff wirkte ebenso entschlossen wie ideenreich und erspielte sich immer wieder sehenswerte Treffer. Insbesondere die linke Angriffsseite mit dem elffachen Toptorschützen Tim Herrmannsdörfer im Rückraum und Steffen Berghammer auf der Außenposition nutzte die Möglichkeiten konsequent und erzielte genau die Hälfte aller Haspo-Tore.

Partie kippt vom 23:20 zum 28:31

Da sich auch Spielmacher Yannik Meyer-Siebert treffsicher präsentierte und die Bayreuther nach dem Seitenwechsel eine 23:20-Führung vorlegten (39.), schienen die Gastgeber doch noch die Kurve zu bekommen. Absetzen konnten sie sich jedoch auch in der wohl beständigsten Phase der Partie nicht. Vielmehr kassierten sie beim 25:25 (46.) den erneuten Ausgleich, ehe das Spiel durch eine 0:4-Serie zum 28:31 (56.) endgültig kippte. Auch mit einer offenen Manndeckung ließ sich dieser Rückstand nicht mehr wettmachen.

„Natürlich hat die Mannschaft versucht, sich aus diesem Loch herauszuarbeiten, aber unsere Abwehrleistung war schlichtweg eine Katastrophe“, fand dann auch Haspo-Trainer Marc Brückner klare Worte und fügte an: „Das war jetzt unsere vierte Niederlage im fünften Rückrundenspiel und das können wir mit unseren Ambitionen einfach nicht akzeptieren. Ich erwarte nun eine deutliche Reaktion.“

Haspo Bayreuth: Lehnard, Naglik – Schalk, Baldauf, Herrmannsdörfer (11), Weiß, S. Berghammer (5), Rahn, Schmidt (3), Elschner (4), Klenk, Meyer-Siebert (9/6).

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