Haspo-Damen vor einem Schlüsselspiel

Ein besonders wachsames Auge sollten die Haspo-Damen auf die Leipzigerin Elaine Rode (gelbes Trikot) haben. Mit 58 Treffern führt sie die interne Torschützenliste der Bundesliga-Reserve an. Foto: imago Foto: red

Zu ungewohnter Anwurfzeit, nämlich am Dienstag um 20 Uhr, erwartet Frauen–Drittligist Haspo Bayreuth (11.) die Bundesligareserve des HC Leipzig im heimischen Schulzentrum Ost. Die Partie, die auf Wunsch der Sachsen verlegt wurde, wird dabei für die Gastgeberinnen wohl zu einem echten Schlüsselspiel.

 
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Die Leipzigerinnen gehören nämlich potenziell zu den Mannschaften, die man gerade vor eigener Kulisse schlagen sollte, wenn man noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben will.

Dabei darf eine Unbekannte jedoch keinesfalls unterschlagen werden. Da die Partie nun eben unter der Woche ausgetragen wird, wäre wohl auch denkbar, dass die Leipzigerinnen mit der einen oder anderen Spielerin aus dem Kader der Erstligamannschaft antreten könnten. „Für uns war es trotzdem selbstverständlich, das Spiel zu verlegen, da den Leipzigerinnen ansonsten acht Spielerinnen aufgrund einer Auswahlmaßnahme gefehlt hätten“, erklärt Haspo-Trainer Yannick Berghammer das Entgegenkommen trotz des möglichen eigenen Nachteils: „Außerdem kam uns die zusätzlich Vorbereitungszeit auch nicht gerade unrecht.“

Gefährliches Angriffsduo

Das sogenannte Leipziger Juniorteam verfügt allerdings auch ohne die Unterstützung der ersten Mannschaft über einen durchaus schlagkräftigen Kader. Neben Toptorschützin Elaine Rode (54 Tore) muss da auch die jederzeit torgefährliche Nina Reißberg (39) genannt werden. Dieses Duo war mit zusammen zwölf Treffern (Reißberg 7) auch ganz maßgeblich am 32:26-Hinspielsieg der Leipzigerinnen am ersten Spieltag gegen Haspo Bayreuth beteiligt.

In Lucie-Marie Kretzschmar kann die Mannschaft von Trainerin Marion Mendel außerdem noch eine sehr interessante Spielerin aufbieten. Der 17-jährigen Tochter des Handball-Aushängeschilds Stefan Kretzschmar wurde bereits bei ihrer Verpflichtung aus Magdeburg vor drei Jahren von HCL-Manager Kay-Sven Hähner „eine gewaltige Wurfkraft attestiert“.

Zuletzt präsentierte sich der HC Leipzig II zudem in ausgezeichneter Verfassung und landete zwei wichtige Heimsiege gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Neben dem letzten 33:28-Sieg gegen den Frankfurter HC (10.) überraschten die jungen Sächsinnen vor allem mit dem überdeutlichen 37:23-Heimsieg gegen den Berliner TSC (9.). Somit kann der kommenden Bayreuther Gast schon einen relativ komfortablen Drei-Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang vorweisen und kann dementsprechend entspannt an die Aufgabe in der Wagnerstadt herangehen.

Haspo Bayreuth möchte hingegen an die vergangenen, aufsteigende Form aus dem Gastspiel beim Aufstiegsaspiranten SG Kirchhof (2.) anknüpfen, als man sich beim 23:31 sehr gut verkaufte. „Grundsätzlich zählt Leipzig zu einer Mannschaft, die man zu Hause schlagen kann – und das ist auch unser Ziel“, zeigt sich Trainer Berghammer zuversichtlich. „Wir beschäftigen uns auch nicht damit, ob Leipzig nun mit Spielerinnen aus der ersten Mannschaft antritt oder nicht. Vielmehr wollen wir unsere neue Abwehrformation unter Wettkampfbedingungen weiter verbessern.“

Bei diesem Vorhaben wird den Bayreutherinnnen jedoch Spielmacherin Tamara Glowienka (Erkältung) und Linksaußen Julia Dörfler (verletzt) fehlen. Außerdem steht hinter dem Einsatz der Ex-Leipzigerin Lorraine Hellriegel, die mit den Folgen ihres Bänderrisses zu kämpfen hat, noch ein Fragezeichen.

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