Hans Weidinger war "ein renommierter Mediziner, weit über die Grenzen Bayreuths und der Region hinaus", sagt Klaus-Günter Dietel, Altlandrat und ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Bayreuth GmbH. Ein Mann, der für seinen Beruf, den er als Berufung aufgefasst hat, gelebt hat. Weidinger, am 4. April 1929 in Nürnberg geboren, promovierte in Würzburg, wechselte anschließend nach Heidelberg, war in Japan tätig, arbeitet in Budapest und war nach seiner Habilitation ab 1967 an der Uni-Frauenklinik in Mannheim. Nach Bayreuth kommt er neun Jahre später. Mit einer Bewerbung auf den letzten Drücker, wie Weidingers Frau Rosmarie im April 2009 im Gespräch mit unserer Zeitung sagte: "Am letzten Tag hat er sich beworben." Und einen Job bekommen, der ihn voll ausfüllte. "Ich habe immer gesagt, ich bin eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Er war ja nie da. Und wenn was war, war er schon dreimal nicht da", sagte seine Frau im Rückblick auf die Zeit ihres Mannes am Klinikum. Formuliert nicht als Vorwurf, im Gegenteil. Weidingers Antwort: "Sie hat mir immer den Rücken freigehalten."