Hans Peetz geht, Hans Peetz kommt

Von Renate Allwicher
Hans Peetz. Archivfoto: Peter Kolb Foto: red

Die Markgrafenkirchen sollen eine Marke werden, wünscht sich die Regionalbischöfin Dorothea Greiner. Sie schuf dafür eine neue Stelle. Diese ist seit Montag besetzt. Mit dem Bayreuther Dekan Hans Peetz. Nach 17 Jahren als Dekan ist Schluss. Ein Ende mit Wehmut und viel Vorfreude.

 
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„Das Reizvolle an dieser neuen Stelle ist, dass sie so sehr in all die Interessen fällt, die ich auch sonst gepflegt habe, die ich aber im Dekanat nicht so ausführlich pflegen konnte“, sagt Peetz. Es ist vor allem der Umgang mit Kunst, der ihn reizt: „Ich habe mich schon lange mit Kunst, mit theologischen Gedanken zur Kunst befasst.“ Ab 1. März übernimmt Peetz die neue Aufgabe – „durch seine große Leitungserfahrung, seine theologische Klarheit und seine erwiesene Kompetenz im Bereich der Kunst ist er eine Idealbesetzung für diese Projektstelle“, sagt Greiner.

Kulturgut von europäischem Rang soll öffentlich werden

Der fränkische Barock, der zahlreiche Kirchenbauten im Kreis Bayreuth und Kulmbach auszeichne, sei ein vielfach unentdecktes „geistliches Kulturgut von europäischem Rang“, betont Greiner. Zur neuen Aufgabe von Peetz gehöre es, in Zusammenarbeit mit den Gemeinden diese Kirchen samt ihrem wertvollen und künstlerisch bedeutendem Inventar für die Menschen zu öffnen, um diese als spirituelle und kulturelle Räume zu erschließen. „Als erstes werde ich wohl einmal eine Besuchstour machen“, sagt Peetz über die Zeit nach dem 1. März. „Viele der Kirchen kenne ich ja, weil sie im Dekanatsbezirk liegen.“ Nun gelte es aber mit den Verantwortlichen, mit den Pfarrern über die Öffnung der Kirchen zu sprechen, dass sie besucht werden können. „Da gibt es aber auch Bedenken“, weiß Peetz. Bedenken, denen er auf den Grund gehen möchte.

Bereits jetzt laufen die Planungen dafür, die Kirchen in touristische Programme für das Jahr 2017 einzubeziehen. „In der Übergangszeit bin ich schon in den Arbeitskreisen bei der Regierungspräsidentin und im Dekanat dabei“, sagt Peetz.

Neuer Dekan erst im Herbst 2017

Der Dekanatsbezirk Bayreuth, den Peetz seit 1999 leitet, ist mit knapp 60 000 Evangelischen in 25 Kirchengemeinden derzeit nach Coburg der zweitgrößte im Kirchenkreis Bayreuth. Für das nächste Jahr ist eine Vereinigung und Neugliederung der beiden Dekanatsbezirke Bayreuth und Bad Berneck geplant. Aus diesem Grund werde die Dekanatsstelle wohl auch nicht vor Herbst 2017 wiederbesetzt, sagt Greiner: Das Profil der neuen Stelle hänge von diesen Entscheidungen ab.

Neugliederung sieht Entlastung des Dekanats vor

„Die Neugliederung der Bezirke sieht eine Entlastung des Dekanats vor“, sagt Peetz. Dass seine Entscheidung, sich auf die Projektstelle Markgrafenkirchen zu bewerben und die Überlegungen zur Neugliederung Ende Juli zeitlich übereinander fielen, war für ihn ein glücklicher Zufall, der die Entscheidung leichter machte. „Neustrukturierungen sind mit einem Personalwechsel immer besser zu machen – wenn der bisheriger Amtsinhaber da ist, der die große Zuständigkeit hatte, besteht die Gefahr, dass das Abgeben nicht gelingt“, sagt Peetz.

Bis zur Neubesetzung wird der Bernecker Dekan Thomas Guba, sowie die derzeitigen Vertreter der Dekane, die Pfarrer Christian Aschoff (St. Johannis) und Christine Schlör (Warmensteinach), die Leitung des Bayreuther Dekanats übernehmen.

Befristet auf drei Jahre

„Natürlich ist Wehmut dabei“, sagt Hans Peetz über seinen Wechsel. Er ist aber vor allem sehr glücklich, die neue Aufgabe übertragen bekommen zu haben. „Das ist eine Arbeit, die mich sehr reizt und die den Vorteil hat, dass ich mich auf ein Thema konzentrieren kann“, sagt er. Die Projektstelle ist zunächst auf drei Jahre befristet. „Mein frühester  Ruhestandstermin wäre der 1. Mai 2020 – das würde relativ gut hinkommen“, sagt Peetz dazu: „Natürlich, die  Möglichkeit einer Verlängerung gibt es – ich plane jetzt aber erstmal für drei Jahre.“

Mit Material von epd

 

 

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