Ausbildung für Flüchtlinge
Aigner lobte das Handwerk als Leistungsträger. „Wir wissen, was wir am Handwerk haben.“ Die Bayreuther Kammer habe mit dem Projekt ihren Ruf als Technologiekammer untermauert. Bereits am Morgen hatte Aigner sich in Bamberg ein Bild vom HWK-Modell „Assistierte Ausbildung für Flüchtlinge“ gemacht. Seit Anfang September 2015 haben 15 junge Asylbewerber im Raum Bamberg eine Ausbildung im Handwerk begonnen: fünf Bäcker, zwei Anlagenmechaniker, zwei Tiefbaufacharbeiter, ein Glaser, zwei Kfz-Mechatroniker sowie drei Bauten- und Objektbeschichter aus Syrien, Somalia, Sierra Leone, Äthiopien und Afghanistan. Bei Concept Laser in Lichtenfels informierte sich Aigner über Digitalisierung im Handwerk.
Drei Fragen an Wirtschaftsministerin Ilse Aigner
Sie sind auf Informationsreise beim oberfränkischen Handwerk. Ihre Eindrücke bisher?
Ilse Aigner: Eine schlagkräftige, eine innovative Handwerkskammer hier in Oberfranken mit modernem Technologietransfer nach China. Das ist schon ein unglaubliches Spektrum
Sie haben auch Flüchtlinge in Ausbildung besucht. Können Flüchtlinge die Lehrlingsnot lindern?
Aigner: So einfach ist das in der Regel nicht, weil man muss sie erst einmal vorqualifizieren. Da steht ein großer Kraftakt bevor. Aber wir wollen natürlich die jungen Menschen, die zu uns kommen, in Arbeit integrieren. Das ist eine Herausforderung und auch nicht unbegrenzt möglich.
Sie waren selbst mal Handwerkslehrling. Was kann eine Ministerin vom Handwerk lernen?
Aigner: Eine Ministerin kann vom Handwerk immer lernen, dass man hier anpackt und die Probleme nicht theoretisch sondern praktisch angeht und vor allem löst.
Das Gespräch führte Roland Töpfer