Handwerkskonjunktur leicht abgekühlt

Symbolfoto: Daniel Reinhardt/dpa Foto: red

Leicht abgekühlt hat sich die oberfränkische Handwerkskonjunktur im 1. Quartal 2018. Wie die Handwerkskammer für Oberfranken mitteilte, notierte der Geschäftsklimaindex bei 123 Punkten. Im zweiten Quartal 2017 lag der Wert noch bei 131 Punkten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Handwerkskammerpräsident Thomas Zimmer sagte dazu laut Mitteilung: „Im Handwerk brummt es nach wie vor. Auch wenn wir einen leichten Rückgang im Vorjahresvergleich beim Geschäftsklimaindex hinnehmen müssen, sind 123 Punkte ein Spitzenwert.“

Zurückzuführen sei der Rückgang beim Index in erster Linie auf etwas vorsichtigere Erwartungen der Inhaber mit Blick auf die kommenden drei Monate. „Nichtsdestotrotz sind die Auftragsbücher im Handwerk gut gefüllt und sorgen für eine hohe Auslastung der Betriebe“, ergänzt Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Kammer: „Der hohe Auftragsbestand sorgt dafür, dass die Betriebe auch in den saisonbedingt ertragsschwächeren Monaten stark ausgelastet sind. Mit einer durchschnittlichen Auftragsreichweite von 8,4 Wochen wird sogar der Stand des Vorquartals übertroffen und damit einer der besten Werte in den letzten 20 Jahren erreicht“, so Koller weiter.

Einer der Hauptgründe für die weiterhin robuste Handwerkskonjunktur sei auch der wirtschaftliche Optimismus auf Kundenseite, sagt Thomas Koller.

Die anhaltende konjunkturelle Hochphase könnte das oberfränkische Handwerk noch intensiver nutzen, wenn den Betrieben zusätzliche Fachkräfte zur Verfügung stünden. Der stabile Arbeitsmarkt zeige allerdings, dass vor allem Fachkräfte und Auszubildende fehlten.

Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen:

Trotz des langen Winters befänden sich Bau- und Ausbauhandwerke ungebrochen in Hochkonjunktur und wiesen eine noch bessere Geschäftslage als im Vorjahr auf: 93 bzw. 96 Prozent beurteilen die Geschäftslage als gut oder befriedigend.

Ähnliches gelte für Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs. Die Geschäftslage sei nahezu unverändert und werde von über der Hälfte sogar als gut bezeichnet.

Leichte Einbußen, aber eine weiterhin starke Geschäftslage zeigten sich beim Kfz-Handwerk. Die Kfz-Betriebe seien in der Werkstatt gut ausgelastet. Der Handelsbereich sei im Winterquartal jedoch verhalten gewesen; vor allem bei den Dieselfahrzeugen blieb die Nachfrage aus.

Die Nahrungsmittelhandwerke stünden nach wie vor gut da. Vor allem investierende Betriebe im Lebensmittelhandwerk meldeten gut laufende Geschäfte. Zwar sei die Konkurrenz durch Discounter groß, dennoch könnten viele Handwerksbetriebe durch den Trend zur Regionalität beim Kunden punkten.

Die befragten Betriebe aus den Gesundheitshandwerken verzeichneten bei der Geschäftslage ein schwaches Quartal. Dieser Einbruch scheine sich allerdings nicht fortzusetzen, da über 80 Prozent im nächsten Quartal wieder mit guten Geschäften rechnen würden.

Friseure und Kosmetiker hätten hingegen positive Zahlen vorgelegt: Bei knapp der Hälfte sei die Geschäftslage aktuell gut, bei weiteren 37,5 Prozent befriedigend.

Autor