Handwerk bleibt auf Wachstumskurs

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Das oberfränkische Handwerk ist nach wie vor bester Stimmung. Das meldet die Handwerkskammer für Oberfranken. Zwar sei der Geschäftsklimaindex im Vergleich zum Vorquartal um 2 Punkte gesunken, erreiche aber mit 129 Punkten immer noch einen Spitzenwert und übertreffe das Jahresmittel von 2016 (123 Punkte) deutlich.

 
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„93 Prozent der befragten Betriebsinhaber sind mit ihrer Geschäftslage mindestens zufrieden, über die Hälfte (56 Prozent) bewertet die derzeitige Geschäftslage als gut. Die Zahlen bekräftigen erneut die anhaltende konjunkturelle Stärke unserer oberfränkischen Handwerksbetriebe“, kommentiert der Präsident der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken, Thomas Zimmer, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage.

Nicht nur das weiterhin stabile Konsumklima halte das Handwerk auf Kurs, auch anziehende Investitionen belebten die Konjunktur und kämen vor allem dem Bau- und Ausbaugewerbe zu Gute.

Hohe Auftragsbestände

Vor allem aber die für die Jahreszeit überdurchschnittlich hohen Auftragsbestände dürften ein wichtiger Grund für die derzeitige Entwicklung sein.

Dazu Hauptgeschäftsführer Thomas Koller: „Die Auftragsreichweite ist leicht auf durchschnittlich acht Wochen gestiegen. Ein Rekordwert, der auch die Umsatzerwartungen für das nächste Quartal antreibt. Denn nur ein sehr kleiner Anteil (16 Prozent) der befragten Unternehmen rechnet im Herbst mit einem Rückgang bei den Umsätzen.“

Fachkräfteengpass

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt zeige ebenfalls weiterhin nach oben: 19 Prozent der befragten Inhaber hätten neue Arbeitskräfte eingestellt und weitere 70,5 Prozent hätten ihren Beschäftigungsstand konstant gehalten. „Diese Entwicklung zeigt, dass das oberfränkische Handwerk hervorragende Beschäftigungsperspektiven bietet. Allerdings verschärft die hohe Arbeitsnachfrage weiterhin den Fachkräfteengpass im Handwerk“, so Thomas Zimmer.

Trotz der sehr guten Konjunktur sei es für das oberfränkische Handwerk wichtig, dass nach der Bundestagswahl nun zügig eine Regierung gebildet wird. Thomas Koller: „Lange Koalitionsverhandlungen bedeuten einen Stillstand für die Wirtschaft und schüren Unsicherheiten, wie es mit der Steuer- und Wirtschaftspolitik weitergeht. Daher ist es wichtig, dass auch in der neuen Regierung der Fokus wieder stärker auf Handwerk und Wirtschaft gelegt wird und dass bedeutende Zukunftsthemen wie Digitalisierung und berufliche Bildung weiterhin angepackt werden.“

 

Einschätzungen aus einzelnen Handwerkszweigen:

 

  • Die Bau- und Ausbauhandwerke stehen abermals im Branchenvergleich an der Spitze und konnten ihre Geschäftslage weiter verbessern. Allen voran vermelden die Ausbauhandwerke Rekordwerte: Knapp drei Viertel (74 Prozent) beurteilen sie als gut, nur 1,5 Prozent der Inhaber weisen eine schlechte Geschäftslage auf.

 

  • Auch die Zulieferer und Betriebe des gewerblichen Bedarfs haben bei der Geschäftslage deutlich angezogen. 95 Prozent sind zufrieden, davon berichten sogar 63,5 Prozent von guten Werten.

 

  • Auch wenn das Kfz-Handwerk in Oberfranken seine Geschäftslage insgesamt zum Vorquartal verbessern konnte, hat sich eine leichte Verschiebung von „gut“ hin zu „befriedigend“ ergeben. Erste Auswirkungen des Dieselskandals scheinen nun auch das Handwerk zu erreichen.

 

  • Die weniger konjunktursensiblen Nahrungsmittelhandwerke halten auch in der aktuellen Umfrage ihre starke Konjunktur und berichten weiterhin von einer konstant guten Geschäftslage.

 

  • Einzig die Gesundheitshandwerke mussten im Vorjahresvergleich leichte Einbußen hinnehmen. Insgesamt wird die aktuelle Geschäftslage etwas schlechter beurteilt (-3,5 Prozentpunkte), erreicht mit einem Zufriedenheitswert von 76,5 Prozent dennoch ein akzeptables Ergebnis.

 

  • Friseure und Kosmetiker vermelden im Branchenvergleich zwar das schwächste Ergebnis, verzeichnen allerdings eine leichte Verbesserung der Geschäftslage (+2,5 Prozentpunkte).

red

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