Seit fast zwei Jahren ist der Schleichweg am Stadion gesperrt, jetzt soll er ausgebaut werden Hammerstatt: Viel Geld für wenig Weg

Von Thorsten Gütling
Kein Durchgang an der neuen Dreifachturnhalle: Der Schleichweg zwischen der Hammerstatt und dem Radweg am Roten Main ist dicht. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Dieser Weg ist nur 135 Meter lang. Sein Ausbau könnte die Stadt aber fast 250.000 Euro teuer kommen. Nicht nur deswegen ist der Fuß- und Radweg an der neuen Dreifachturnhalle neben dem städtischen Stadion ein Ärgernis für die Bürger.

 
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Von „vielen erzürnten Bürgern“ spricht Stadtrat Stephan Huttner (FDP). Dass der Verbindungsweg zwischen der Hammerstatt und der Innenstadt seit fast zwei Jahren gesperrt ist, ließe sich den Bürgern nicht erklären. Helmut Parzen (CSU) sagt: „Wer ein Haus baut, macht sich Gedanken über die Außenanlagen und zwar nicht erst, wenn das Haus fix und fertig ist.“

Die Halle steht, der Weg bleibt dicht

Der Grund für den Ärger: Im Januar wurde die neue Dreifachturnhalle zwischen Stadion und dem Kunststoffwerk Rottolin eingeweiht. Zuvor wurde 16 Monate lang gebaut. Der Schleichweg zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und dem Radweg entlang des Roten Mains, der Fußgänger und Radfahrer aus der Hammerstadt in die Innenstadt führt, ist seitdem dicht. Warum?

Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (BG) sagt: „Weil der Weg in einem schlechten Zustand ist und nicht gefahrlos befahren werden kann.“ Baureferentin Urte Kelm sagt: „Wir haben gebremst, weil wir zur Sanierung Mittel aus der Städtebauförderung abrufen wollen.“ Und Kelm gibt zu: Das hätte längst passieren können, nur habe eines der beiden, mit der Sache befassten Ämter im Bayreuther Rathaus, nichts von der Möglichkeit einer Förderung gewusst.

Bis Herbst soll alles neu sein

Immerhin: Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Schon im Herbst soll der Weg saniert und wieder freigegeben sein. Immerhin 247.000 Euro stehen dafür im Haushalt der Stadt zur Verfügung. Ein großer Batzen Geld für einen so kurzen Radweg, findet Sabine Steininger (Grüne). Von einem berechtigten Einwand spricht auch Oberbrügermeisterin Merk-Erbe. Und Baureferentin Kelm sagt: „Wir müssen die Ausschreibung der Arbeiten abwarten, werden aber wohl nicht das ganze Geld brauchen.“

Was den Weg so teuer macht: Um den etwas höher gelegenen Notausgang aus der neuen Dreifachturnhalle an den Weg anschließen zu können, muss der Weg an verschiedenen Stellen unterschiedliche Steigungen aufweisen. Über zwei Meter höher als an seinem südlichen Ende muss der Weg im Norden sein. Die Böschung, die an der Seite des Weges entsteht, soll mit Stauden möglichst ansehnlich begrünt werden.

Steine, die leuchten

Aber das ist nicht das einzige, das Geld kostet. Auch die Beleuchtung hat es in sich. Sorgen in Höhe der Turnhalle noch normale Laternen für ausreichend Licht, sollen im weiteren Verlauf vier Betonfertigteile gesetzt werden. Die sollen einerseits als Ruhebänke dienen, gleichzeitig sollen darin aber auch Leuchten verbaut werden.

Wedlich: Parkplätze fehlen

Ein weiteres, ganz anderes Problem, sieht derweil Christian Wedlich (CSU): Durch den Bau der Dreifachturnhalle sind in unmittelbarer Nähe zu Stadion, Oberfrankenhalle und Eisstadion etwa 25 Parkplätze verloren gegangen. Wedlich und Parzen stimmen daher gegen den Plan, dem Stadtrat den Ausbau des Weges vorzuschlagen. 15 andere Mitglieder des Bauausschusses sind dafür.

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