Hammer Run: "Cool, schlammig, lustig."

Von Moritz Kircher

Ein Lauf über 15 Kilometer, der irgendwie auch was von einem Überlebenstraining hat – das war der Hammer Run am Samstag in Mengersdorf (Mistelgau). Rennen, hangeln, klettern und auf allen Vieren durch Matsch robben, das war nicht nur was für das Kind im Mann.

 
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„Uns macht das genauso Spaß, sich mal so richtig durch den Schlamm zu wälzen“, sagte Clara Schülen. Die Studentin von der Uni Bayreuth ist mit drei Freundinnen beim Hammer Run am Start. Im Ziel waren sie vom Kopf bis Fuß verdreckt, geschafft, aber glücklich, dass sie die Laufstrecke von 15 Kilometern mit ihren 20 Hindernissen geschafft haben. „Es war nur viel bergiger als gedacht“, sagte Caro Endres. 551 Höhenmeter waren zu überwinden.

"Igitt, ist das eklig."

Wer es sich nicht ganz so hart geben wollte, ging beim Fun Run an den Start, ein Jedermannslauf über sieben Kilometer. Auch der war gespickt mit zehn Hindernissen, die den Teilnehmern einiges abverlangten – nicht nur Kraft, sondern auch Überwindung. „Igitt, ist das eklig“ und „Scheiße, muss das sein?“ – das waren Kommentare der Läufer vor einer rund 15 Meter langen Schlammgrube, durch die sie sich rücklings an einer Holzleiter durchhangeln mussten (mittleres Bild). Doch jeder stieg hinein, um verschmiert und strahlend rauszukommen.

Veranstalter Nate Whelan empfing die Läufer im Ziel und klatschte mit jedem ab. „Super Teilnehmer, super Stimmung“, sagte der Amerikaner. Er war rundum zufrieden. Vor allem damit, dass mit rund 200 Teilnehmern heuer etwa 50 mehr dabei waren, als bei der ersten Auflage des Rennens. „Es ist auch eine coole Mischung“, sagte er. Etwa ein Drittel waren Frauen, und neben Teilnehmern aus der Region waren viele Amerikaner von der Militärbasis aus Grafenwöhr gekommen. Sogar einige Läufer aus Polen und Tschechien sind gestartet.

Am Ende zählt nur, wieder sauber zu werden - irgendwie

Warum sich die Teilnehmer über die Strecke mit all ihren Hindernissen quälen? „Ein Marathon oder ein Crosslauf, das ist vielen vielleicht zu langweilig“, schätzte Whelan. Und Langweile kam beim Hammer Run sicher nicht auf. Denn im Abstand von weniger als einem Kilometer wartete ein neues Hindernis – zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Und meistens hatte es am Ende was mit Schlamm zu tun.

Den meisten Teilnehmern ging es nicht darum, eine gute Laufzeit zu erzielen. Ankommen, das zählte – und nach dem Zieleinlauf erst mal irgendwie wieder sauber werden. Und weil nebenan im Biergarten die Wartezeiten in den provisorischen Duschen lang waren, halfen sich die Extremläufer anders. Einige duschten im Dorfbrunnen. Andere fragten in der Nachbarschaft, ob sie sich den Gartenschlauch borgen dürfen. Und wer immer noch nicht genug hatte, wagte ein letztes Mal den Sprung ins Wasser. Eine Handvoll Läufer badete in der Truppach, Dem Geschrei beim Sprung ins Wasser nach zu urteilen, war der Bach eiskalt.

Franzi Dietz von der Gruppe der Bayreuther Studentinnen sagte: „Es war cool, schlammig, lustig.“

Das volle Hammer-Run-Paket

Sehen Sie hier ein Video vom Lauf

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