Haltung gegen Rassismus

Von Alexander Freisinger und Sophia Schwabe
21.03.2017, Bayreuth, Stadtparkett, Internationaler Tag gegen den Rassismus, Foto: Andreas Harbach Foto: red

Vielfalt Olé! Rassismus Ade! Das war das Motto der diesjährigen Kundgebung zum Internationalen Tag gegen Rassismus. Auf dem Bayreuther Stadtparkett versammelten sich mittags Redner verschiedener Organisationen und Zuschauer, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.

 
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Wer am Dienstagmittag durch die Bayreuther Innenstadt ging, stieß auf eine lange Reihe schwarz gekleideter Studenten. Bei jedem Trommelschlag trat einer der Studenten aus der Reihe hervor und streckte einen Arm nach oben. Viele Passanten blieben verwundert und neugierig stehen. Das Schauspiel war Teil einer Kunst-Performance.

Beatrice Trost vom Bayreuther Kunstmuseum las Abschnitte eines Textes vor. Dieser war aus der Perspektive der Statue „Marsyas I“, einer Bronzefigur vor dem Bayreuther Kunstmuseum, geschrieben. Die Statue soll dem Betrachter den beständigen Protest gegen eingefahrene Zustände und widrige Lebenswirklichkeiten vor Augen führen. Jeder der hervortretenden Studenten nahm die Haltung dieser Figur ein.

„Haltung zeige ich, für den Widerstand des Einzelnen, für die Freiheit der Kunst. Haltung zeige ich täglich in Bayreuth.“ las Trost abschließend vor. Haltung gegen Fremdenfeindlichkeit einzunehmen – darum ging es bei der Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen Rassismus. Dieser wurde 1966 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Anlass war das Massaker von Sharpeville, bei dem 1960 69 Menschen bei einer Demonstration gegen das Apartheit-Regime in Südafrika erschossen wurden.

„Nur in der Fremde ist der Fremde fremd.“

Die Klasse 3bi der Luitpoldschule verteilte bunte Luftballons, welche die Vielfalt in unserer Gesellschaft symbolisieren sollten. Einige der Schüler äußerten sich zur Rassismusproblematik: „Wir denken, wenn wir in einem anderen Land leben müssten, wären wir auch froh, wenn die Menschen dort zu uns freundlich wären!“ sagte David. Alle Kinder riefen gemeinsam: „Nur in der Fremde ist der Fremde fremd!“

Stellvertretende Bürgermeisterin Beate Kuhn sagte, dass auch die Stadt Bayreuth weltoffen und tolerant sei. Unterstützend las sie aus einem Brief von Brigitte Merk-Erbe vor. In diesem forderte die Bürgermeisterin die Bayreuther Gastronomen und Hotels dazu auf, aktiv Treffen von rechtspopulistischen Gruppierungen in ihren Betrieben zu verhindern.

Die Trommelgruppe des Unterstützerkreises der Flüchtlinge in Pegnitz leistete mit ihren afrikanischen Djembé-Trommeln einen musikalischen Beitrag. Im Anschluss an die Kundgebung gingen die Beteiligten gemeinsam ins Rotmaincenter. Dort rundete die Tänzerin Sybille Klüser mit spanischen Flamenco-Tänzen die Aktion ab.

Auch heute stellt Rassismus und Intoleranz ein gravierendes Problem in Mitten der Gesellschaft dar. Darauf wies Xhavit Mustafa, der Moderator der Kundgebung, hin. Auch beschäftigt ihn der Zulauf für rechtspopulistische Parteien: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Wahlkampf auf dem Rücken von Minderheiten geführt wird.“

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