Günter Klautke: Einer, der immer da war

Von
Günter Klautke ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Foto: red Foto: red

Er war eine Institution in Bayreuth: Günter Klautke, der Schreinermeister aus dem Kreuz. Seit es die Stadthalle gab, war er mit seinen Mitarbeitern der Mann, der beim Umbau vor und nach Veranstaltungen zur Stelle war, der aber auch bei vielen anderen Veranstaltungen der Stadt, des ehemaligen Fremdenverkehrsvereins und anderen Institutionen mit Rat und Tat zur Seite stand. Klautke, leidenschaftlicher Handwerker, ist jetzt mit 87 Jahren gestorben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Für die, die ihn kannten, war er die Zuverlässigkeit in Person. Meister Eder haben sie ihn genannt. Liebevoll, um seine umgängliche, zuverlässige Art zu charakterisieren. Weil er - wie Karin Zinnecker von der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH (BMTG) im Kurier-Gespräch sagt - "ein sehr edler Charakter" war. Einer, der immer ansprechbar war, der "immer einsatzbereit" war. "Seine zweite Heimat, das war eigentlich die Stadthalle", sagt Karin Zinnecker.

Ein echter Handwerker

Das sagt auch Jo Schumacher, ehemaliger Verkehrsdirektor der Stadt und über Jahrzehnte aufs Engste mit Günter Klautke verbunden. Günter Klautke, der in die Fußstapfen seines Vaters Paul getreten war und als eines von vier Kindern die vom Vater gegründete Scheinerei übernommen hatte, war, "noch ein echter Handwerker". Schumacher sagt über Klautke: "Er war eine feste Größe bei uns. Die gute Seele beim alten Fremdenverkehrsverein. Einer der wichtigsten Männer in der Stadthalle." Seit Anfang an, seit 1965, gehörte er zum Kreis derer, die bei den vielen Umbauten vor und nach Veranstaltungen dabei waren. "Die Zuverlässigkeit in Person, einer vom alten Schlag", sagt Schumacher.

Zu ihm haben sie Meister gesagt

So sieht das auch Georg Klimek vom Team der Stadthalle, der 30 Jahre mit Klautke zusammengearbeitet hat - bis zuletzt. "Ein Handwerksmeister, zu dem wir auch Meister gesagt haben. Günter Klautke war sehr verträglich, immer ausgeglichen. Er hat für seine Arbeit gelebt." Gleiches habe für seine Mitarbeiter gegolten, die über Jahrzehnte dabei waren: "Sie haben zusammen mit ihm alles getan, dass die Show läuft", sagt Klimek.

Man ist zusammengewachsen, wie eine Familie

Schreiner Klautke sei "bei allen wichtigen Besprechungen dabei gewesen. Und wenn uns, beispielsweise beim Ball der Stadt, am Tag vorher noch as eingefallen ist, wussten wir: Kein Problem, der Günter Klautke löst das", sagt Schumacher. Klautke, der früh seine Frau verloren hatte, hat "die Stadthalle und die Mannschaft dort auch ein bisschen als Ersatz für die Familie gesehen", sagt Schumacher. Man wachse einfach zusammen, wenn man "arbeitet, wenn andere feiern" - und ab- oder umbaut, wenn andere friedlich im Bett liegen und schlafen.

Vertrauen und gegenseitige Achtung

Bei den Volksfesten sei Klautke mit seiner Werkstatt-Mannschaft immer Ansprechpartner für die Schausteller gewesen, der Problemlöser vor Ort. "Wie die Schausteller ihn gemocht und ihm vertraut haben kann man vielleicht an einem Punkt ermessen", sagt Schumacher. Sepp Kainz, über Jahrzehnte seinerseits eine feste Größe beim Volksfest, "hat Günter Klautke am Ende des Volksfestes immer einen Blankoscheck in die Hand gedrückt, um seine Rechnung zu begleichen".

Herzlich und warmherzig

Als "herzlichsten und warmherzigsten Menschen, den ich kenne. Von ihm haben sich viele - gerade junge Leute - eine Scheibe abschneiden können", beschreibt Holger Leverentz, Abteilungsleiter bei der Bayreuther Turnerschaft (BTS) den Menschen und Sportler Günter Klautke. Menschen wie Klautke hätten "die Welt ein bisschen liebens- und lebenswerter gemacht", sagt Leverentz. In einer Sportart, die es heute kaum noch gibt, ist Klautke mit der Turnerschaft - "bis zuletzt seinem Verein" - in Berührung gekommen: Großfeldhandball. "1948 hat er in der Jugend gespielt. Als Linkshänder war er ein gefragter Stürmer", sagt Leverentz. "Bis in die 60er Jahre war er als Spieler aktiv."

Seinem Verein blieb Klautke bis zuletzt treu

Doch Klautke, der neben seinem Betrieb bis zuletzt auch seinen Haushalt allein führte, bleibt auch nach seiner aktiven Zeit beim BTS am Ball: "Einer, der immer da war, wenn man ihn gebraucht hat", sagt Leverentz. "Mit Rat und Tat engagiert. Zum Beispiel bei unseren historischen Märkten, die wir bei ihm in der Werkstatt gebaut haben." Seinen Feldhandballern habe Klautke bis zum Schluss die Treue gehalten. Regelmäßig haben sich die alten Freunde im BTS-Heim immer montags getroffen.

Am kommenden Montag findet die Trauerfeier für Günter Klautke um 13 Uhr am Stadtfriedhof statt.

Autor

Bilder