Klinik-Chef scheue sich nicht, die Unwahrheit zu sagen
Der härteste Vorwurf aber an den Klinik-Chef: „Er scheut sich nicht, in den Gremien die Unwahrheit zu sagen.“ Oder Informationen „bewusst vorzuenthalten“. Gruber erkennt „kein konzeptionelles Verfolgen eines Ziels, sondern die Verteidigung der eigenen Person und die Rechtfertigung vor der Politik und der Öffentlichkeit“.
In der Klinik und im Rathaus reagiert man gelassen. Die „Gremien werden auch in Zukunft offen, umfassend und regelmäßig über die Entwicklung“ am Klinikum informiert, sagt Brigitte Merk-Erbe, als Oberbürgermeisterin die turnusmäßige Aufsichtsratsvorsitzende. Zur „Kündigung“ der beiden Stadträte sagt Joachim Haun: „Wir danken ihnen für ihr Engagement.“ Es gehöre, so Haun, auch zu den Aufgaben der Leitung einer so großen Klinik, Konflikte zu lösen und vor vereinzeltem Fehlverhalten nicht die Augen zu verschließen. „Auch dieser Aufgabe sind wir nachgekommen.“ Im vergangenen Jahr hätten sich dazu „alle relevanten Leistungen positiv entwickelt“. Dies sei „ein deutliches Signal der Patienten und der niedergelassenen Ärzte, dass sie Vertrauen ins Klinikum Bayreuth haben“ und den Kurs „honorieren“.
Gruber und Lex sehen sich Vorwürfen ausgesetzt
Gruber betreibt das Medcenter, in dem auch Lex arbeitet. Eine chirurgische Einrichtung mit 16 Spezialisten und jährlich fast 5000 Eingriffen. „Immer wieder direkt oder indirekt“ sei ihnen „der Vorwurf gemacht“ worden, „wir seien an einer Schädigung der Klinikum Bayreuth GmbH interessiert“. Das sei nicht nachvollziehbar. Denn auch andere Mitglieder des Aufsichtsrates seien niedergelassene Ärzte.
Das Schreiben von Lex und Gruber ist rechtlich ein Antrag, ihre Ämter niederzulegen. Der Stadtrat wird sich am Mittwoch damit beschäftigen. Nachrücker sind Dieter Schweingel (FDP) und Michael Hohl (CSU).