Grube fing mit vier Jahren an
Schon mit vier Jahren hat Michael Grube angefangen, Violine zu spielen. „Mein Vater war der heute noch bekannte, aber leider schon längst verstorbene Geiger und Komponist Professor Max Ludwig Grube. Er war auch mein erster Lehrer.“
Für ihn ist es eine Verpflichtung, auswendig zu spielen. Denn nur so kann ein geradezu philosophisches Werk wie „Morceau“ von Henri Vieuxtemps gelingen. „Damit erwecke ich die Solowerke wirklich zum Leben. Es ist genauso, ob Sie frei sprechen können oder eine Rede ablesen würden – so ist das auch mit der Musik. Also, eine Liebeserklärung an meine Frau wollte ich jedenfalls nicht ablesen. Nie. Und Musik ist auch Liebe, das ist erwiesen“, sagt der Professor. Liebe in Tönen ist für Grube auch das „Andante con espressione“ von Henri Wieniawski. Von der Tatsache, dass Grube auf einer echten Amati-Geige spielt, macht er wenig Aufhebens. „Diese Geige ist zärtlich. Sie spricht und bringt enorme, auch sehr dramatische, Kontraste. Sie fördert wunderschöne Farben zutage und eignet sich speziell für französische Musik, für den Impressionismus. Aber auch für Johann Sebastian Bach“, sagt Grube bescheiden.
Blumen für das Publikum
Bei seinem Konzert in Stadtsteinach hatte Michael Grube auch einige musikalische „Blumen“ für seine Fans: Er spielte „Die Biene“, „Dannyboy“ – eine irische Weise und „Guten Abend, gute Nacht“ auf seine Art. Und zwar so intensiv, dass so mancher im Publikum eine Träne verdrückte. „Ich habe bei Dannyboy eine raffinierte Edition verwendet mit den Original-Bogenstrichen von Fritz Kreisler. Das ist akademisch, ruft aber etwas sehr Gefühlsmäßiges hervor“, erklärt der Virtuose die Details.