Tierretter agieren mit Rückendeckung der Polizei
Seit vergangenem Jahr sind bereits fünf solcher Aktionen in der Slowakei durchgeführt worden. "Allerdings waren diese Lager wesentlich kleiner", schildert Sabine Seitz. Angesichts der Größe und der Verhältnisse des Lagers bei Filakovo sei es ihr zuerst schon mulmig gewesen. "Denn der Aggressionspegel ist in solchen Lagern zweifelsfrei hoch." Das habe sich bei der Ankunft jedoch als nicht so schlimm entpuppt.
Um auf Gefahr reagieren zu können, war mit der Polizei ein Alarmruf vereinbart. "Wenn den jemand schreit, sollten wir sofort zum Auto laufen." Das sei allerdings nicht nötig gewesen, schildert Sabine Seitz. "Die Aktion ist ruhig abgelaufen." Es habe keine Handgreiflichkeiten gegeben. Das ist nach Worten der Schutzhofleiterin nicht immer so. "Bei solchen Aktionen sind schon Tierschützer bedroht und Hunde vom Balkon geworfen worden." Sie selbst sei als Deutsche von den Lagerbewohnern respektvoll behandelt worden. Sie seien sehr dankbar für die Spenden gewesen.
"Das Schreckliche kriegen wir nicht mit"
Für Sabine Seitz ist das nicht selten aggressive Verhalten der Bewohner solcher Lager durchaus verständlich. "Die Menschen kennen nichts anderes als Armut, Gewalt und Frust." Man könnte "mindestens so viele Kinder einpacken wie Hunde", sagt Sabine Seitz mit Blick auf die Not, in der auch die Jüngsten leben.
Sie ist sich sicher, im Lager nur das Harmlose mitbekommen zu haben. "Das Schreckliche kriegen wir nicht mit, denn das spielt sich hinter den Kulissen ab." Trotzdem müsse man hier weitermachen. "Deshalb ist wichtig, weiter Spenden zu bekommen." Notwendig seien Kinder und Babykleidung, Spielsachen und Zubehör wie Kinderwagen.
Weitere Informationen zum Tierschutzhof "Casa Animale" gibt es auf der Homepage des Vereins.