Hans-Peter Reichenberger zieht kommunalpolitische Bilanz und gibt sein Amt an Siegbert Schöler ab Große Investitionen verloren

Von Harald Judas
 Foto: red

„Wir kämpfen, dass wir die Fichtelgebirgsgemeinden stärker in Hochförderprogramme reinkriegen“, sagte die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer bei der Jahresversammlung der CSU im Gasthof Specht. Bei „besonderen Projekten“ seien schon 90 Prozent Förderung möglich. Was die Entwicklung des Fichtelgebirges betreffe, sei in der Kreistagsfraktion noch gar nicht über eine neue Seilbahn gesprochen worden.

 
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„Es ist ein Vorschlag des Landrats“, so Brendel-Fischer. Allgemein gelte es Prioritäten zu setzen. Und: „Es muss auch für Fichtelberg was rausspringen“, so die Abgeordnete weiter. An dem Nachmittag kamen an viele kommunale Themen zur Sprache.

Zusammenarbeit am Ochsenkopf: Der Ortsvorsitzende Hans-Peter Reichenberger wies darauf hin, dass es ein Treffen der Fraktionsvorsitzenden der Gemeinden rund um den Ochsenkopf gab, das auch künftig regelmäßig stattfinden soll. Bei den kommunalen Finanzen hob er hervor, dass es 2017 geschafft wurde, einen genehmigten Haushalt zu haben – und das als erste Gemeinde im Fichtelgebirge. Probleme mit dem Standesamt wurden durch das Standesamt Fichtelgebirge gelöst, das gemeinsam mit Warmensteinach betrieben wird. Künftig solle es indes auch Trauungen vor der Kulisse am Fichtelsee geben.

Politische Situation: „Es gab sehr unfaire Sachen“, blickte Reichenberger zurück. Er erinnerte daran, dass mit dem BLSV-Camp, der Therme und weiteren Projekten rund 50 Millionen Investitionen verloren gingen. Wobei es, wie Bürgermeister Georg Ritter später erläuterte, nun darum gehe, was mit dem bestehenden BLSV-Gebäude passiere. Deshalb soll auch eine Ortsentwicklungsgruppe gegründet werden.

Neues bei der Therme? Das wichtigste für die Ortsentwicklung sei eine Lösung für die Therme. „Wir sind gerade dran an Gesprächen“, ließ sich Reichenberger entlocken, ohne Näheres verraten zu wollen.

Fichtelsee: Der See und seine Umgebung seien ein Kleinod, so Reichenberger. Freilich gebe es kritische Stimmen in der Bevölkerung, dass dort alles zugepflastert werde. Zur maroden Fichtelsee-Brücke ergänzte später Bürgermeister Ritter, dass Kosten von 200.000 Euro im Raum stehen. Man suche mit der Regierung nach Zuschussmöglichkeiten. Nach letzter Auskunft könnte die Brücke voraussichtlich Ende August wieder geöffnet werden. Für den ganzen Bereich solle auch ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden. Grundsatz der Planungen sei, im vorderen Bereich des Sees Erlebnismöglichkeiten zu bieten, im hinteren Teil eine Ruhezone. Allerdings sei mittlerweile das Landratsamt der Meinung, dass der Aufstellungsbeschluss zunächst einmal zurückgenommen werden sollte.

Ortskern: Bei der Ortskernsanierung sei die Zukunft des Chamotte-Werks ein Thema. Wozu später Bürgermeister Georg Ritter ergänzte, dass drei Angebote von Architektenbüros vorliegen, über die in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen zu reden sei.

Funktionsgebäude für Langläufer: „Wir sind einer der schneesichersten Orte in Bayern“, so Reichenberger weiter. „Es gehört ein Funktionsgebäude her, eine Kleinlösung wird es mit uns nicht geben.“ Bürgermeister Georg Ritter erläuterte, dass nunmehr Grundstücksverhandlungen für ein entsprechendes Gebäude anstehen.

Brückenbau: Die Brücke habe zwar über 400.000 Euro gekostet, sei damit jedoch zukunftsfähig, unter anderem weil auch ein Gehsteig eingeplant sei. Die Abnahme erfolge im nächsten Monat. Ritter sprach aber auch von einer geplanten Oberflächensanierung der Fichtelberger Straße.

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