Verbandsversammlung der Juragruppe beschließt Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes – Projekt kostet etwa 1,5 Millionen Euro Große Herausforderung Glasfasernetz

Geschäftsführer Hans Hümmer, Pottensteins Bürgermeister Stefan Frühbeißer und Frank Günther von der ausführenden Baufirma Weigand freuen sich über das saubere Wasser der Juragruppe. Foto: red Foto: red

Es ist eines der größten Projekte, die der Wasserzweckverband Juragruppe in seiner Geschichte angepackt hat: Der Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes. Mit dem Telekommunikationsunternehmen NGN wurde ein Partner gefunden, der das riesige Leerrohrsystem der Juragruppe bestückt. Gestern gab die Verbandsversammlung grünes Licht, das Vorhaben umzusetzen.

 
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Vorausgegangen waren monatelange Gespräche und Verhandlungen. Auch mit dem Heimatministerium von Markus Söder, weil die Kommunen Plankenfels, Waischenfeld, Hollfeld und Pottenstein auf erhebliche Zuschüsse für einen gemeinsamen Breitbandausbau über das Leerrohrnetz der Juragruppe erhofften. Diese Hoffnung zerschlug sich, weil sie mit bayerischen Förderprogramm für das schnelle Internet nicht vereinbar war (wir berichteten).

Es folgte die Suche nach einer neuen Lösung – diese wurde gefunden und gestern von der Zweckverbandsversammlung abgesegnet. Profitieren werden davon alle, ist Werkleiter Hans Hümmer überzeugt: die Juragruppe, weil sie über das Glasfasernetz ihr Fernwirksystem in Echtzeit betreiben kann, die Firma NGN, weil sie zahlreiche Haushalte versorgen kann, viele Bürger, weil sie jetzt ganz schnelles Internet bis in die letzte Einöde bekommen - und auch jene Kommunen, die bereits den Breitbandausbau über das bayerische Förderprogramm begonnen haben. Weil diese dann nach Ablauf der Bildungsreise von sieben Jahren auf das Glasfasernetz zugreifen und mit neuen Anbietern neu verhandeln können. Die jüngste Verbandsversammlung er Juragruppe unter Vorsitz von Manfred Thümmler befasste sich zunächst mit der örtlichen Rechnungsprüfung 2014, die keine Beanstandungen ergab. Danach stand dass wichtigste Thema, die Beschlussfassung zum Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes auf dem Programm. „Eine Riesenherausforderung“ nannte es Werkleiter und Geschäftsführer Hans Hümmer. „Viele Termine bei vielen Institutionen waren erforderlich, um die Beschlussvorlage auf die Beine zu stellen.“ Diese enthält unter anderem die Punkte, in das vorhandene etwa 70 Kilometer lange Leerrohrsystem der Juragruppe einen sogenannten Speedpipes/Microduct Leerrohrverbund einzuziehen. Die Kabelzugschächte lokalisiert die Juragruppe. Für den Gemeindebereich Pottenstein wird ein Nichttätigkeitsgebot vereinbart. Abweichungen können nur zwischen der Stadt Pottenstein und NGN getroffen werden. Werkleiter Hümmer betonte, dass das bisherige „Kabel“ für die heutigen Erfordernisse zu langsam sei und durch die schnellere Glasfasertechnik ergänzt werden müsse. Für diesen Ausbau wurde ein Finanzbedarf von etwa 1,2 Millionen Euro für das Verlegen des Glasfaserkabels und etwa 250 000 Euro für die Anbindung der Stationen und der Zentrale ausgerechnet.

Hans Hümmer gab dann die Ergebnisse des Prüfberichts der N-Ergie bekannt. Dabei wurden Wasserproben in den Tiefbrunnen Moggendorf, Hollfeld und Bronn entnommen, auf Pestizide untersucht und analysiert. Alle Parameter liegen deutlich unter dem Grenzwert, insbesondere in Bronn seien Atrazin und Desehtylatrazin kaum mehr nachweisbar. Verbandsvorsitzender Manfred Thümmler merkte an, dass man bereits seit 1980 Ausgleichszahlungen an die Landwirtschaft leiste. Diese Nachhaltigkeit sei durch reines und klares Wasser belohnt worden. Diese aktuellen Prüfungsergebnisse werden demnächst auf der Internetseite der Juragruppe detailliert veröffentlicht.

In Stichpunkten ging Hans Hümmer noch auf die „Energiepflanze Silphie“ ein. 120 000 Euro sind dafür im Doppelhaushalt vorgesehen. Diese Pflanze hält durch ihr besonders langes Wurzelwerk den Boden fest. Es sollte eine Förderung für Landwirte angestrebt werden, damit auf stillgelegten KULAP-Flächen diese Pflanze angebaut werden kann.

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