Verluste und Abschreibungen machen außerordentliche Hauptversammlung nötig Greiffenberger in der Krise

Greiffenberger ist in der Krise. Großen Anteil daran hat offenbar der Bereich Antriebstechnik (ABM) in Marktredwitz. Foto: red Foto: red

Zuletzt hatten sich die Hinweise verdichtet, jetzt ist es offensichtlich: Die Greiffenberger-Gruppe mit ABM (Antriebstechnik) in Marktredwitz als größtem Konzernteil steckt offenbar in der Krise. Am Donnerstagabend veröffentlichte das Unternehmen in einer Adhoc-Meldung eine Verlustanzeige und kündigte hohe Abschreibungen an, die sogar eine außerordentliche Hauptversammlung nötig machten. Diese werde der Vorstand unverzüglich einberufen.

 
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In der Pflichtmeldung heißt es, dass sich nach vorläufigen und noch nicht abschließend geprüften Zahlen für 2015 ein Umsatz von 151,7 Millionen der Greiffenberger-Gruppe ergibt sowie ein operativer Verlust von rund einer Million Euro. Dabei seien zwei zusätzliche ergebnisschmälernde, aber nicht liquiditätswirksame Einmaleffekte noch nicht berücksichtigt. So werde es aus Vorsichtsgründen voraussichtlich zu einer hohen Wertberichtigung beim Wertansatz des Unternehmensbereichs Antriebstechnik im Konzernabschluss 2015 kommen. Erste überschlägige Berechnungen legten einen Abwertungsbedarf zwischen zwölf und 18 Millionen Euro nahe. Außerdem erscheine darüber hinaus aufgrund der operativen Entwicklung der zurückliegenden Jahre eine voraussichtlich vollständige Abwertung der in der Konzernbilanz aktivierten latenten Steuern – also verborgener Steuerlasten – in Höhe von zuletzt 6,8 Millionen Euro notwendig.

Erst vor knapp zwei Wochen hatte das Unternehmen mitgeteilt, man habe sich mit seinen Geldgebern über eine Verlängerung der ursprünglich bis zum 31. März 2016 laufenden Finanzierungs- und Stundungsvereinbarungen geeinigt, weil Zahlungsvereinbarungen nicht eingehalten werden könnten. Schon das hatte aufhorchen lassen.

Zu allem Überfluss ist der frühere Alleinvorstand Stefan Greiffenberger wegen einer Viruserkrankung seit Monaten außer Gefecht. Er wird vom früheren Aufsichtsrat Marco von Maltzan vertreten. Wann er zurückkehrt, ist unklar.⋌red/sts

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