Von der schwierigen Suche nach einem geeigneten Grundstück Graserschule: Vier Standorte, vier Probleme

Von Gordian Beck
 Foto: red

Vier Standorte werden für einen möglichen Neubau der Graserschule diskutiert, aber die zwei geeignetsten stehen derzeit gar nicht zur Verfügung. Und die beiden anderen werfen ebenfalls Probleme auf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Mitte September hatte der Stadtrat erste Pflöcke eingeschlagen und der Verwaltung der Stadt den Auftrag erteilt, vier ausgewählte Grundstücke in Hinblick auf einen Neubau auf Tauglichkeit zu überprüfen. Der Schulbetrieb in der Graserschule und ihrer Dependance, der Pavillonschule, läuft derweil weiter. So weit die Ausgangslage. Und an dieser wird sich auch nichts ändern, denn ein Zeitfenster für die Recherche wurde nicht festgelegt. Das macht Sinn, denn die sachgerechte Bewertung potenzieller Standorte für die Graserschule ist komplex. Zumal die Stadt nicht auf eigene Flächen zurückgreifen kann, sondern ankaufen muss.

Vorschlag 1: Wirthstraße

Am einfachsten stellt sich die Situation beim Standort Wirthstraße dar. Dieser Grund liegt zurzeit brach. Er umfasst rund 6250 Quadratmeter und ist im Besitz der Universalbau Weiden GmbH. Von der reinen Fläche her ist er damit um circa 800 Quadratmeter größer als das jetzige Schulgelände der Graserschule. Ein Neubau sollte also möglich sein. Allerdings ist auf dem Gelände bereits ein Fundament eingegraben, hier sollte einmal eine Tennishalle entstehen. Dieses müsste entfernt werden – ein zusätzlicher Kostenfaktor.

Der Haken an diesem Grundstück ist ein anderer: Es ist nicht verfügbar. Man habe es Anfang September an einen Investor vermittelt, sagt Erich Bielefeldt, der Geschäftsführer der Universalbau Weiden GmbH. Und sei „zumindest bis Februar 2015 daran gebunden“.

Vorschlag 2: Post-Gelände

Weitaus komplizierter hingegen verhält es sich mit dem Post-Gelände an der Bürgerreuther Straße. Abgesehen davon, dass es gar nicht mehr der Post gehört – Gebäude und Grund wurden im April 2008 im Zuge einer rund 1200 Objekte umfassenden Verkaufsaktion zunächst an die in Luxemburg ansässige Lorac Investment Fund verkauft – ist fraglich, ob es überhaupt zur Verfügung steht. Zudem auch die Postbank, sie gibt in diesem Fall den Mieter, keinen Grund sieht, den Standort zu wechseln. „Wir haben einen laufenden Mietvertrag bis 2018“, so deren Pressesprecher Rüdiger Grimmert. Darüber hinaus gebe es aktuell keine Pläne, sich örtlich zu verändern, „wir fühlen uns hier wohl“. Sollte es dennoch zu einem Verkauf an die Stadt kommen, wird man, davon geht zumindest der Baureferent der Stadt, Hans-Dieter Striedl, aus, das Gebäude an der Bürgerreuther Straße aus Gründen des Denkmalschutzes aus dem Grundstück herausnehmen müssen, wodurch sich die Fläche auf rund 8800 Quadratmeter reduziert.

Vorschlag 3: Nordring

Die beiden anderen zur Debatte stehenden Grundstücke tendieren bei näherer Betrachtung Richtung „untauglich“. Wobei gegen den Standort Nordring nicht nur die unmittelbare Nähe des Nordrings sowie des Bezirkskrankenhauses spricht, sondern auch die Problematik Hochwasserschutz, eine Fragestellung, die, so Striedl, bis dato nicht einmal in Ansätzen diskutiert wurde. Gleichwohl, Platz für einen Neubau wäre links der Anfahrt zum Bezirkskrankenhaus vorhanden.

Vorschlag 4: Berliner Platz

Das sieht beim Standort „westlich des Berliner Platzes“ ganz anders aus. Das einzig nicht bebaute Grundstück umfasst eine Fläche von 2500 Quadratmetern – für eine Schule viel zu klein. Man müsste daher Grundstücke zusammenlegen. Davon betroffen wäre nicht nur die BEW, sondern auch die Bayreuther Verkehrsbetriebe, insbesondere deren Busdepot. Zudem stehen die Gebäude dort teils unter Denkmalschutz.

Bilder