Goldgräberstimmung am Rauhen Kulm

Von Udo Fürst
Man darf gespannt sein, was die diesjährigen Grabungen am Rauhen Kulm wieder zutage fördern. ⋌Foto: red Foto: red

Sein berufliches Leben spielt sich im Sommer überwiegend in einer Tiefe bis zu zwei Meter unter der Grasnarbe ab. Hat Hans Losert einmal „Witterung aufgenommen“, ist er nicht mehr aufzuhalten. Dann sucht der Archäologe mit seinen Mitstreitern so lange, bis er etwas findet. Das können Tonscherben sein, Pfeilspitzen oder Schmuckstücke – allesamt Jahrhunderte alte Zeugen der Siedlungsgeschichte in der nördlichen Oberpfalz und im benachbarten Egerland.

 
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Hans Losert, Privatdozent an der Universität Bamberg, gräbt und forscht seit 13 Jahren rund um den Rauhen Kulm, der ihm beruflich zu einer zweiten Heimat geworden ist. „Es ist schon eine Art Lebenswerk“, bestätigt der gebürtigen  Bayreuther. „Die Forschung in dieser Region wird mich wohl nicht mehr loslassen.“ Jedes Jahr verbringt er zusammen mit seinen Studenten viele Wochen an den Hängen des markanten Vulkankegels, des Wahrzeichens des Städtchens Neustadt am Kulm. Jetzt hat die 14. Grabungssaison für Losert am Kulm begonnen.

Spuren der Vergangenheit

Losert macht sich mit seinem Team aus Studenten und freiwilligen Helfern wieder auf die Suche nach Spuren aus der Vergangenheit. Nach dem es in den vergangenen Jahren mehrere unerwartete Ergebnisse und Erkenntnisse gab, darf man gespannt sein, was es in diesem Jahr am Rauhen Kulm an Überraschungen gibt.  Für interessierte Kinder ab sechs Jahren bietet der Förderverein Rauher Kulm wieder die Möglichkeit, bei den archäologischen Grabungen mitzuarbeiten. Unter Anleitung und Begleitung der Fachleute haben Kinder die Möglichkeit, ein wenig in die Geschichte ihrer Heimat einzutauchen. Die beiden Termine sind Dienstag,  8., und Mittwoch, 9. August, jeweils von 9 bis 13 Uhr.

Beste Gelegenheit, sich über die bisherigen Ergebnisse der archäologischen Grabungen zu informieren, bietet die aktuelle Ausstellung in der ehemaligen Schule in Neustadt am Kulm. Dort sind zahlreiche Fundstücke vom Rauhen Kulm und den Gräberfeldern Barbaraberg und Mockersdorf zu sehen. Außerdem gibt es Informationen zur Entstehung des erkalteten Vulkans Rauher Kulm. Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag, 6., und Sonntag, 13. August, jeweils von 14 bis 17 Uhr.  Weitere Besichtigungsmöglichkeiten auf Anfrage bei Käthe Pühl.

Info: Infos und Anmeldung für die Kindergrabungen beim Förderverein Rauher Kulm, Telefon 0 96 48/91 37 65.