Bundestrainer Hermann Weinbuch zog den Hut vor dem Weltmeister. «Er entwickelt sich stetig, das ist das Phänomen. Er lernt immer wieder dazu, wird immer entspannter und selbstbewusster. Er hat das hier weltmeisterlich durchgezogen», lobte der Erfolgscoach. Co-Trainer Ronny Ackermann, der mit vier WM-Titeln in den Bestenlisten nun hinter Rydzek liegt, stellte anerkennend fest: «Es war ein taktisch sensibles Meisterstück.»
Donnerstag: Skispringen von der Großschanze
Genau eine Minute musste Rydzek nach dem Springen auf der Großschanze auf den führenden Österreicher Mario Seidl aufholen. Bei Renn-Halbzeit war der Rückstand der Verfolgergruppe mit Rydzek auf 26 Sekunden geschmolzen, eingangs der Schlussrunde kam es dann zum Zusammenschluss.
Kurz vor der Einfahrt ins Stadion setzte Rydzek dann zur entscheidenden Attacke an. «Ich habe auf meine Stärke hinten raus vertraut und am letzten Berg alles rausgehauen», berichtete er nach Atem ringend. «Es hat weh getan, sich aber ausgezahlt.»
Keine Rolle spielten die deutschen Langläufer über 15 Kilometer. Beim frenetisch bejubelten Gold-Lauf des Finnen Iivo Niskanen landete Jonas Dobler als Bester des DSV-Trios auf Rang 27. Niskanen setzte sich vor den Norwegern Martin Johnsrud Sundby und Niklas Dyrhaug durch und revanchierte sich damit für den entgangenen Titel im Teamsprint, als er vom Norweger Emil Iversen in der Zielkurve behindert und zu Sturz gebracht wurde.
Am Donnerstag tragen die Skispringer im Wettbewerb von der Großschanze die deutschen Medaillenhoffnungen. In der Qualifikation sprangen die DSV-Adler um die Mixed-Weltmeister Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler der Konkurrenz bei schwierigen Bedingungen allerdings weit hinterher.
dpa