Er war selbst überrascht: Hanngörg Zimmermann löst Georg Lang als Bürgermeister im Wallfahrtsort ab – 53,66 Prozent Gößweinstein: Gewinner überrascht

Von Thomas Weichert
Küsschen mal zwei: Ursula Stenglein (links) und Faschingsprinzessin Anette Deinhardt beglückwünschten Hanngörg Zimmermann zu seinem Wahlerfolg.⋌Foto: Weichert Foto: red

Jubel bei der Bürgergemeinschaft Marktgemeinde Gößweinstein und den Freien Wählern im Gasthof Zum Löwen. Und betrübte Stimmung bei der CSU im Gasthof Zur Fränkischen Schweiz. Freude bei Hanngörg Zimmermann (BMG), der mit 53,66 Prozent zum neuen Gößweinsteiner Bürgermeister gewählt wurde. Und Enttäuschung bei Georg Lang (CSU), der mit 46,34 Prozent als Rathauschef abgewählt wurde.

 
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Begeistert feierten die Anhänger von Hanngörg Zimmermann dessen Wahlsieg im „Löwen“, hatte es doch ihr „Hanni“ geschafft. Ungläubiges Staunen dagegen bei der CSU. „Ich wünsche dem Markt Gößweinstein aus ganzem Herzen, dass es gut weitergeht“, sagte Georg Lang, der im Rathaus auf Zimmermann gewartet hatte, um ihm gratulierten zu können.

Zimmermann war jedoch zu Hause bei seiner Frau Iris, mit der er im Familienkreis das Wahlergebnis abwarten wollte. „Es hat mir keiner gesagt, dass ich ins Rathaus kommen soll“, sagt Zimmermann später beim Löwen.

„Natürlich bin ich auch enttäuscht, weil auch vieles gemacht wurde“, sagt Lang noch. Gerade auch in Gößweinstein und Wichsenstein, wo er deutlich verloren hat. Sein Mandat als gewählter Marktgemeinderat will er annehmen.

„Ich bin für die Bürger da und nicht aus Eitelkeit oder sonst was“, so Lang, der betonte, dass er für die kommenden Jahre vieles für Gößweinstein vorbereitet und eingefädelt habe. Wie es für ihn nun beruflich weitergeht, weiß er noch nicht: „Das muss ich erst noch klären.“

„Ich bin einfach überwältigt und dankbar und freue mich sehr“, sagte Zimmermann. Auch seine Frau Iris ist einfach froh und erleichtert. „Bei ihr flossen Glückstränen“, sagt Zimmermann später im Löwen. Und: „Es war ein persönlicher Moment, für uns gemeinsam das Wahlergebnis genießen zu können.“ Dass er letztlich so deutlich gewinnt, hätte er nicht gedacht.

„Da bin ich tatsächlich sprachlos. Ich danke allen Bürgern. Ich bin glücklich über den Zuspruch und Zusammenhalt, der mir widerfahren ist. Es war auch ein großes Ereignis für die Familie und da war es mir wichtig, in diesem Moment bei meiner Frau zu sein“, so Zimmermann. Mit seinem Arbeitgeber muss er nun zunächst die Modalitäten für die Vertragsauflösung klären. Dann als Nächstes mit Georg Lang und der Verwaltung sprechen.

Bei Lang persönlich bedankt sich Zimmermann für den fairen Wahlkampf. „Es war ein gutes Verhältnis, das wir die ganze Zeit aufrechterhalten haben“, so Zimmermann, der sich vor allem aber bei seinem „ganz tollen Wahlkampfteam“ bedankt. Bei den „vielen fleißigen Menschen im Hinteergrund, die mich zu jeder Zeit unterstützt haben. Bei der Arbeit als auch bei inhaltlichen Fragestellungen“.

Am wichtigsten ist es nun für ihn, den Zusammenhalt der ganzen Marktgemeinde weiter zu stärken und die Infrastruktur für die Bevölkerung weiter auszubauen. Glückwünsche kamen auch vom Gößweinsteiner Nachtwächter Manfred Heckel, der für Zimmermanns Wahlsieg einen eigenen Nachtwächterspruch gereimt hatte.