Glücklose Tigers verlieren mit 1:2

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So sah es in den Schlussminuten vor dem Tor der Lausitzer Füchse (gelbe Trikots) aus: Mit vereinten Kräften machten Torwart Maximilian Franzreb und seine Vorderleute um Steven Bär (Nr. 25) alle Bemühungen der Tigers zunichte. Foto: Peter Kolb Foto: red

Nach zwei Siegen in Folge haben die Bayreuth Tigers den Aufwärtstrend in der DEL2 vorerst nicht stabilisieren können. Gegen die Lausitzer Füchse gingen sie am Sonntagabend mit 1:2 (1:0, 0:2, 0:0) leer aus und liegen damit vor dem bereits morgen folgenden nächsten Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim (20 Uhr) wieder allein am Tabellenende.

 
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Die Partie hatte sehr unterschiedlichen Spielphasen. Nach einem beiderseits defensiv geprägten ersten Drittel hatten die Gäste im zweiten über weite Strecken klare Vorteile. Im letzten Abschnitt nahm dann der Bayreuther Druck immer mehr zu und gipfelte schließlich in einem hochdramatischen Endspurt. In den letzten knapp vier Minuten drängten die Tigers permanent in Überzahl – zunächst aufgrund einer Strafzeit gegen die Füchse und nahtlos anschließend mit dem sechsten Feldspieler anstelle von Torhüter Tomas Vosvrda. Mehrfach blockten die Gäste den Hagel von Schüssen mehr mit verzweifeltem Einsatz ab als mit geordneter Defensivarbeit; mehrfach lag die Scheibe nach Abprallern vor dem Tor, doch Torwart Maximilian Franzreb war nicht zu überwinden. Sein Meisterstück gelang dem Schlussmann 72 Sekunden vor dem Ende, als er den gegen seine Reaktionsrichtung abgefälschten Weitschuss von Anthony Luciani akrobatisch fing.

Waßmiller: "Ein gutes Drittel ist zu wenig"

Nur von Pech wollte Tigers-Trainer Sergej Waßmiller aber nicht reden: „Wir hatten am Ende mehr als genug Chancen. Nur ein Drittel gutes Eishockey ist aber zu wenig. Wir haben nicht aggressiv genug angefangen und sind nicht gut ins Spiel gekommen.“

Begonnen hatte die Partie so verhalten, wie man es vom Vergleich der beiden Mannschaften mit den wenigsten Treffern und den schlechtesten Tordifferenzen erwarten durfte: Beide waren zunächst auf defensive Stabilität bedacht und neutralisierten sich dabei weitgehend in der Mittelzone. Die Füchse schafften es dann als erste, wiederholt mit klarem Aufbau ins Angriffsdrittel zu kommen und auch abzuschließen, allerdings ohne Vosvrda vor unlösbare Aufgaben zu stellen.

Führung durch Geigenmüller

Die ersten größeren Möglichkeiten für die Tigers wurden erst nach 15 Minuten notiert (jeweils nach wirkungsvollem Stören des Spielaufbaus der Lausitzer), aber das waren dann gleich die bis dahin besten: Sergej Stas scheiterte ebenso aus kurzer Distanz an Franzreb wie nur wenige Sekunden später Eric Chouinard. Eine Minute danach parierte der Schlussmann gleich zweimal glänzend gegen Ivan Kolozvary. So war die Bayreuther Führung zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, auch wenn sie etwas glücklich zustande kam: Eine mehrfach abgefälschte Scheibe brachte Franzreb aus der Position und landete vor Andreas Geigenmüller, der am schnellsten reagierte.

Füchse verdienen sich die Wende

Im zweiten Drittel gelang es dem Team aus Weißwasser viel häufiger, die blaue Linie mit Tempo zu überqueren und entsprechend mehr Gefahr im Tigers-Drittel zu entwickeln. Den Ausgleich erzielte Thomas Götz von der rechten Seite, nachdem Vosvrda einen Schuss von Roope Ranta von links mit dem Beinschoner abgewehrt hatte und die Scheibe genau vor seinem Schläger gelandet war.

Danach hatten die Gäste das Geschehen im Griff. Sie ließen kaum einen geordneten Aufbau der Tigers zu und blieben ihrerseits gefährlich. Abgesehen vom einzigen Powerplay (30.), kamen die Bayreuther fast nur durch vereinzelte Konter zu zwingendem Abschluss. So entsprach das 1:2 dem Spielverlauf. Marius Schmidt bereitete es auf der linken Seite vor für Lars Schiller, der vor dem Tor nicht eng genug bewacht wurde. Erst in den letzten drei Minuten verschob sich das Chancenverhältnis im zweiten Drittel noch etwas durch einige turbulente Szenen vor dem Füchse-Tor.

Am meisten Wirkung in der Offensive erzielten die Tigers insgesamt durch das Zusammenspiel von Chouinard und Luciani, insbesondere in Kontersituationen. Zu Phasen mit anhaltendem Druck im Angriffsdrittel leistete die überragende Bully-Bilanz von Kolozvary (23:8) einen großen Beitrag. Andere Kleinigkeiten gingen dagegen eher zum Nachteil der Tigers aus: Zweikämpfe an der Bande und die Verwertung von Abprallern vor dem Tor.

Statistik

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Linden, Müller; Potac, Neher; Gerstung, Pavlu; Mayer – Luciani, Chouinard, Stas; Geigenmüller, Kolozvary, Ontl; Gläser, S. Busch, V. Busch; Gams.

Lausitzer Füchse: Franzreb – Bär, Owens; Mücke, Hoffmann; Adam, Kania; Schiller – Boiarchinov, Eriksson, Ranta; Jahnke, Hayes, Schmidt; Tegkaev, Warttig, Götz; Stöber, Kuschel.

SR: Salewski, Westhaus; Strafminuten: Bayreuth 4, Weißwasser 6; Zuschauer: 1552.

Tore: 1:0 (17.) Geigenmüller (Neher, Kolozvary), 1:1 (24.) Götz (Ranta, Bär), 1:2 (33.) Schiller (Schmidt, Jahnke).

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