Söllner erneut Gleichstellungsbeauftragte

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Heike Söllner ist langjährige Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Kulmbach. Ihr Aufgabenfeld bezieht sich auf den gesamten Landkreis. Der Kreisausschuss beschloss, ihre Stelle bis Ende Januar 2010 zu verlängern. Foto: Archiv/Melitta Burger Foto: red

Der Kreisausschuss hat am Montag Heike Söllner für drei weitere Jahre als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Kulmbach bestellt. "Wir sind keineswegs am Ziel", stellte sie vor den Kreisräten fest. Besonders eklatant sei der Mangel an weiblichen Führungskräfte.

 
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Ihr Vertrag dauert vom 1. Februar 2017 bis zum 31. Januar 2020. Zur Stellvertreterin wurde erneut Sozialpädagogin Melanie Dippold ernannt. Die Beschäftigung von Gleichstellungsbeauftragten regelt das Bayerische Gleichstellungsgesetz aus dem Jahr 1996.

Es gehe zwar vorwärts, allerdings im Schneckentempo. Der Frauenanteil in Führungspositionen mache im Haus gerade einmal "magere 14 Prozent" aus. In Teilzeitarbeitsplätzen und in den unteren Gehaltsstufen seien Frauen überdurchschnittlich repräsentiert. Frauen seien daher stärker von Altersarmut bedroht, denn die Gehaltsunterschiede führten zu einer geringeren Rente. Dass nach einem neuen Gesetz die Gehälter ab einer bestimmten Betriebsgröße offen gelegt werden müssen, befürwortete Heike Söllner. Denn der im Grundgesetz verankerte Gleichheitsgrundsatz müsse ernst genommen werden.

Folgen für Männer und Frauen mitdenken

"Gleichberechtigung beginnt vor Ort, in den Kommunen", appellierte Heike Söllner an die Kreisräte, in ihren Gemeinden Gleichberechtigung "systematisch mit zu denken". Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien einige Fortschritte erzielt worden. In der Kinderbetreuung seien neue Angebote entstanden, lediglich in den Randzeiten gebe es noch Nachholbedarf.  Eine neue Herausforderung sei der Bereich Pflege, denn diese würden überwiegend Frauen leisten.

Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) dankte der Gleichstellungsbeauftragten für ihre engagierte Arbeit und lobte die Initiative, die Frauen helfen soll, wieder in den Beruf einzusteigen. „Das Thema Gleichstellung ist für uns kein Feigenblatt“, stellte Söllner fest und räumte ein: „Wir haben einen Nachholbedarf bei den weiblichen Führungskräften.“ 

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