Glätte bis Mittwochmittag möglich

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Aufgrund von Blitzeis hat es in Oberfranken Dienstagnacht und Dienstagmorgen rund ein Dutzend Unfälle gegeben. Dabei verletzten sich zwei Personen leicht und in Hof ein Mann schwer. Bis Mittwochmittag kann im Nordosten noch Regen fallen, der gefriert, allerdings allmählich nachlässt bzw. in Schnee übergeht.

 
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Elf Unfälle seit Montagabend

"Das Unfallaufkommen in Oberfranken ist sehr gering", sagt Anne Höfer von der Pressestelle der Polizei in Bayreuth am Morgen auf Nachfrage. Zwischen Montagabend, 18.30 Uhr bis Mitternacht, habe es sieben Unfälle gegeben. Bei sechs davon gab es keine Verletzten, bei einem Unfall zwei leicht verletzte Personen. Zwischen Mitternacht und 5.30 Uhr habe es drei Glätteunfälle gegeben, hierbei wurde niemand verletzt, so Höfer. Ein schwerer Unfall ereignete sich Dienstagfrüh zwischen Guttenberg und Untersteinach im Landkreis Kulmbach. Im Auslauf einer Rechtskurve kam ein 24 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Kulmbach mit seinem VW-Bus aufgrund der spiegelglatten Fahrbahn nach links auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit dem Wagen einer entgegenkommenden 46-jährigen Frau, die in Richtung Guttenberg unterwegs war.

Durch den Zusammenstoß wurde das Auto der Frau gegen die rechte Leitplanke gedrückt. Die Fahrerin wurde zunächst in ihrem Wagen eingeklemmt, konnte jedoch vor Eintreffen der Feuerwehr durch hinzukommende Verkehrsteilnehmer aus ihrem Fahrzeug befreit werden, teilt die Polizei mit. Beide Unfallbeteiligten wurden aufgrund ihrer Verletzungen vom Rettungsdienst ins Klinikum Kulmbach gebracht. An den Fahrzeugen entstand ein Gesamtschaden von rund 12.000 Euro. Die Kreisstraße war für rund anderthalb Stunden komplett gesperrt. Die Verkehrsregelung wurde durch die Feuerwehren Stadtsteinach, Untersteinach und Guttenberg, die mit 25 Einsatzkräften vor Ort waren, übernommen.

Mann in Hof bei Unfall schwer verletzt

Aus bislang unbekannter Ursache verlor ein 65 Jahre alter Auto-Fahrer am Dienstagmorgen in Hof die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Mann aus dem Hofer Landkreis schleuderte mit seinem Renault Megane Scenic in der Ernst-Reuter-Straße in zwei geparkte Fahrzeuge, wie die Polizei mitteilt. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass sich die Fahrzeugtüren nicht mehr öffnen ließen. Ein zufällig gleichzeitig vor Ort gewesener Rettungsdienst befreite den Mann schließlich aus seinem Unfallwrack. Bei dem Aufprall wurden der Renault und ein geparktes Fahrzeug total beschädigt. Ein davor parkendes Fahrzeug wurde leicht beschädigt. Insgesamt entstand ein Schaden in Höhe von 30.000 Euro. Der Mann verletzte sich bei dem Verkehrsunfall schwer, war jedoch ansprechbar. Er wurde sofort ins Klinikum gebracht. Die Ernst-Reuter-Straße war bis etwa 14 Uhr nur einspurig befahrbar. Während der Bergung der Fahrzeuge musste die Straße kurzfristig komplett gesperrt werden. Es kam zu Behinderungen.

30 Tonnen Salz auf Bayreuths Straßen

Der Leiter des Bayreuther Stadtbauhofs gab sich ob der Wetterlage entspannt: "Wir haben bislang ganz normal unseren Dienst gemacht", sagt Bernd Sellheim. Konkret heißt das: Gegen 3 Uhr haben die Mitarbeiter des Stadtbauhofes die Haupt- und Sammelstraßen der Stadt befahren und Salz gestreut - insgesamt 30 Tonnen im gesamten Stadtgebiet. Viele Menschen waren auch schon Montagabend nicht mehr unterwegs, als sich die ersten eisigen Stellen bildeten und bleiben lieber zu Hause. Bis 21 Uhr hatten sich aufgrnd des beständigen Nieselregens in der Bayreuther Innenstadt teils große Flächen Eis gebildet.

"Jetzt schauen wir, was kommt", sagt Sellheim. Man ist gut vorbereitet, falls noch mehr Eis und Schnee kommen: 150 Mann stehen für den Winterdienst bereit, 500 bis 600 Tonnen Streusalz sind eingelagert. "Außerdem haben wir unsere Fahrzeuge vorbereitet, teilweise auch Ketten aufgezogen. Sobald es losgeht, sind wir draußen."

Laut Klinikum-Pressesprecher Frank Schmälzle gab es am Dienstagmorgen in der Notaufnahme des Klinikums keine Patienten aufgrund von Blitzeis.

So sah es in ganz Bayern aus

Zahlreiche Landkreise reagierten auf eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit eisfrei an den Schulen. In insgesamt 17 Stadt- und Landkreisen fand kein Unterricht statt, unter anderem in Passau, Mühldorf am Inn und Regensburg. Im Landkreis Eichstätt waren zudem mehrere Orte betroffen.

In Passau brachte das Blitzeis auch den Universitätsbetrieb zum Erliegen. «Es gibt keinen Lehrbetrieb und keine Prüfungen», sagte eine Sprecherin der Uni. Auch angesetzte Staatsexamens-Prüfungen für angehende Lehrer und Juristen wurden abgesagt. Lediglich die Bibliothek und die Mensa hielten einen Notbetrieb aufrecht.

Das Polizeipräsidium Niederbayern verzeichnete 160 Verkehrsunfälle wegen Glatteis, bei denen 16 Menschen leicht verletzt wurden. In der Oberpfalz waren die Beamten bis zum Nachmittag auf rund 140 Unfälle gekommen, allein 75 davon im Raum Regensburg. Knapp ein Dutzend Menschen sei dabei verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Am heftigsten traf es einen Fußgänger in Rieden (Landkreis Amberg-Sulzbach): Er rutschte aus und geriet dabei auf die Fahrbahn, wo ihn ein Räumfahrzeug erfasste. Der Mann erlitt den Angaben zufolge schwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen.

Zahlreiche Unfälle in Unterfranken

Gefährlich glatte Straßen nach Blitzeis hatten bereits am Montagmorgen den Verkehr vor allem in Unterfranken stark behindert. Bis Montagmittag ereigneten sich an die 120 Verkehrsunfälle.

Das Wetter bis Mittwoch, 14.30 Uhr

Bis Mittwochvmittag kann sich laut dem Deutschen Wetterdienst vor allem in der Nordosthälfte Bayerns noch leichter Frost mit Gefahr von Glätte durch überfrierende Nässe sowie Nebel halten. Das Tauwetter an den Alpen schwächt sich mit nachlassenden Niederschlägen ab.

cb/cd/kfe/red/dpa

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