Roter Hügel: Gewalt-Opfer in Lebensgefahr

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Symbolfoto: dpa Foto: red

Gewaltverbrechen am Roten Hügel: Am späten Mittwochabend fanden Polizeibeamte nach einem Anruf von Anwohnern einen 88-jährigen Bayreuther mit schwersten Verletzungen in seinem Haus. Da in dem Haus sämtliche Schränke und Schubladen durchwühlt worden waren, geht die Polizei davon aus, dass der Mann einer Straftat zum Opfer gefallen ist. Die mehr als 20-köpfige Ermittlungskommission "Inn" sucht seit Mittwochnacht nach Spuren und möglichen Zeugen.

 
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Die Innstraße ist am Donnerstag abgesperrt, sechs Polizeifahrzeuge, die meisten in zivil, stehen vor dem zurückgesetzt gebauten Anwesen. Vor dem Haus haben die Beamten der Spurensicherung ein großes, graues Zelt aufgebaut. "Seit Mittwochnacht wird hier ermittelt", sagt Jürgen Stadter, der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, im Gespräch mit unserer Zeitung vor Ort.

Opfer mit lebensbedrohlichen Verletzungen

Wie Stadter sagt, hätten Anwohner die Polizei am Mittwoch gegen 23.15 Uhr alarmiert "und mitgeteilt, dass in dem Anwesen eine Straftat passiert sein könnte". Die Polizei rückte nach Aussagen von Zeugen mit mehreren Fahrzeugen an und fand "eine Gesamtsituation" vor, die ein Gewaltverbrechen nahe legt: Die Haustüre sei offen gestanden, in dem kompletten Anwesen seien alle Schränke und Kommoden durchwühlt gewesen. "Der Mann hat lebensbedrohliche Verletzungen erlitten", sagt Stadter. Als er gefunden wurde, sei er nicht ansprechbar gewesen. Das 88-jährige Opfer kämpfe in einem Bayreuther Krankenhaus um sein Leben.

Wie Nachbarn unserer Zeitung auf Nachfrage sagen, habe der Mann sehr zurückgezogen gelebt. Der Witwer, der nach Informationen unserer Zeitung eine Tochter hat, die jedoch nicht in Bayreuth lebt, sei eher misstrauisch und öffne sich Fremden gegenüber nicht sehr schnell. Das Haus, in dem der 88-Jährige offensichtlich einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, habe der Mann in den 60er Jahren gebaut. Seinen Garten, in dem eine große Magnolie blüht, habe er bis zuletzt selber gepflegt, obwohl er an Krücken gehen muss.

Polizei ermittelt mit Hochdruck

Gegen 16 Uhr am Mittwoch hatte eine Nachbarin dem 88-Jährigen noch eine Abfallfibel vorbei gebracht und sich mit ihm unterhalten. Sie war offenbar die letzte Zeugin, die den Mann vor dem möglichen Überfall gesehen hat. Die Polizei sucht nach weiteren Zeugen, um die Stunden nach 16 Uhr rekonstruieren zu können und so mögliche Hinweise auf das Gewaltverbrechen zu finden. "Parallel zur Arbeit der Spurensicherung machen wir auch Hausbefragungen in der Nachbarschaft", sagt Polizeisprecher Stadter. Was nach 16 Uhr geschehen sei, das sei "Gegenstand der derzeit auf Hochtouren laufenden Ermittlungstätigkeit von Staatsanwaltschaft und Kripo. Insbesondere prüfen die Beamten, ob aus dem Anwesen Gegenstände fehlen", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Zeugen gesucht

Was die Ermittlungskommission "Inn" vor allem interessiert: Wer hat speziell am Mittwoch oder möglicherweise in den Tagen davor in dem ruhigen Wohngebiet an der Innstraße Personen oder Fahrzeuge beobachtet, die ihm oder ihr verdächtig vorkamen. Weiter ist wichtig: Wer hat den 88-jährigen Bayreuther nach 16 Uhr noch gesehen? Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Bayreuth unter 0921/5060 entgegen.

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