Seit Jahren wird diskutiert, wie eine unübersichtliche Stelle entschärft werden kann Gesees: Schlechte Sicht für Kinder

Von Martina Bay
Die Kinder Ben, Salome und Felix (von vorne) stellen sich auf die Pettendorfer Straße, damit sie die Autos von Hummeltal kommend sehen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Abzweigung Pettendorfer Straße und Reuthofstraße in Gesees halten viele Anwohner für eine Gefahr. Kinder sähen die Autos aus Hummeltal kommend nur schlecht. Landratsamt, Polizei und Straßenbauamt waren schon vor Ort. Durch das neue Baugebiet in Hummeltal könnte der Verkehr sogar noch zunehmen.

 
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Alleine über die Pettendorfer Straße? Das darf Felix (6) nicht, wenn er aus der Reuthofstraße kommt. "Die Pettendorfer Straße ist von dort schwer einsehbar", sagt seine Mutter Silke Goebel.

Kinder und Erwachsene müssen die Pettendorfer Straße überqueren, wenn sie aus der Reuthofstraße kommen, weil nur auf der anderen Seite der Pettendorfer Straße ein Gehsteig ist. "Man muss sehr aufmerksam sein. Kinder hören es nicht sofort, wenn von oben ein Auto kommt", sagt sie.

"Die Autos rasen wie die Irren"

Goebel ist nicht alleine. Tina Barthelme wohnt in der Goebels Nachbarschaft. Auch sie lässt ihr Kind dort nicht alleine über die Straße gehen. "Die Autos rasen von Hummeltal kommend runter wie die Irren, die Laster ebenso", sagt Barthelme. Vor 20 Jahren sei das Verkehrsaufkommen niedriger gewesen. Aber heute hätte jede Familie zwei bis drei Autos.

Und durch das neue Baugebiet in Hummeltal könnte der Verkehr sogar noch zunehmen, sagt Gemeinderat Manfred Barchtenbreiter (CSU). Für ihn ist die momentane Situation unbefriedigend. "Wenn eine Lösung nicht funktioniert, dann muss man sich etwas anderes überlegen", sagt er. Barchtenbreiter schlägt vor, die Tempo-30-Zone nach oben zu verlängern. Diese gilt schon unterhalb der Reuthofstraße beim Kindergarten an Werktagen von 7 bis 13 Uhr.

"Nicht ideal, aber auch nicht unüberschaubar"

Die Pettendorfer Straße ist eine Kreisstraße. Deswegen ist das Landratsamt zuständig, das sich die Stelle schon mehrmals angeschaut hat. "Die Sicht der Schüler in Richtung Hummeltal ist nicht ideal, jedoch auch nicht unüberschaubar", sagt Michael Benz, Pressesprecher des Landratsamtes.

Auch Polizei und das Straßenbauamt und der Bürgermeister waren schon vor Ort. "Es ist eine gefährliche Stelle", sagt Bürgermeister Harald Feulner (FWG). Baulich könne man nichts ändern. Für eine kleine Fußgängerinsel in der Mitte ist die Straße zu schmal. "Und baut man einen Fußweg an, kommen die landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr in die Reuthofstraße", sagt Feulner.

"Ein Tempo-30-Schild wäre optimal"

Ein Fußweg in der Pettendorfer Straße, der direkt an die Reuthofstraße anschließen würde, schüfe nach Ansicht des Landratsamtes noch einen größere Gefahr: Da in der Reuthofstraße nur auf einer Seite ein Fußweg ist, müssten die Kinder die Reuthofstraße überqueren, um in die Pettendorfer Straße zu kommen. "Wenn Autofahrer von der Ortsmitte kommend in die Reuthofstraße einbiegen, dann sehen sie die Schüler nicht, wenn diese die Straße überqueren", sagt Roland Kasel von der Straßenbaubehörde. Ein Spiegel bringe nichts, da dieser schnell beschlage.

Wladimir Oltarjow wohnt seit 45 Jahren in der Reuthofstraße. Schon als der 69-Jährige in den 90er-Jahren im Gemeinderat war, diskutierte man über diese Stelle. "Ein Tempo-30-Schild wäre optimal", sagt er. Aus dem Landratsamt heißt es dazu, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung bislang noch kein Thema gewesen sei.

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