Kein Schuldiger greifbar
So schnell sich die Falschmeldung um die angebliche Schließung ausgebreitet hat, so schwierig ist es, die Menschen vom Gegenteil zu überzeugen. Opel-Ehgartner und ihre Tochter suchten zunächst nach dem Schuldigen, der das Gerücht in die Welt gesetzt hatte. Doch egal, wen sie fragten, ein Name wurde nie genannt. Die Familie wusste sich nicht mehr zu helfen. Sie ließ einen Einleger für das Gemeindeblatt drucken, auf dem steht, dass das Gasthaus nicht schließen wird. „Wir haben gehofft, das große Feuer in Himmelkron totzutreten“, sagt Jasmin Ehgartner. Mit dem Gemeindeblatt erreichten sie gleich 800 Haushalte auf einmal. Und dann wurde der Familie auch bewusst, wie weit sich das Gerücht bereits verbreitet hatte. Plötzlich wurden sie und ihre Mitarbeiter überall angesprochen – beim Einkaufen, auf der Straße, im Bekanntenkreis.
Gefährliches Spiel
„Das ist wie stille Post“, sagt die 57-Jährige. Was wohl mit einem blöden Spruch am Stammtisch begonnen habe, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet. „Und jeder hat noch etwas dazugedichtet.“ Doch für die beiden Frauen ist es kein Spiel – es geht dabei um ihre Existenz. Klar ist: „Man hat versucht, uns tot zu reden.“ Und auch wenn das Thema für Bürgermeister Gerhard Schneider offiziell erledigt ist, so ganz vergessen kann er es nicht. Aber: „Ich kann keine Gerüchte verbieten.“