Name von Seite genommen
Inzwischen hat Riebe den Namen der Mitarbeiterin von seiner Internet-Seite genommen. Sie hätte, so das Gericht, sonst „erhebliche Einschränkungen“ und Nachteile in ihrem neuen Beruf befürchten müssen: Sie ist Vermögensverwalterin einer großen Bank.
Mollath selbst sagte dem Kurier, er sei mit dem Urteil zufrieden. In der nächsten Instanz werde alles auf den Tisch kommen. Die Chance bestehe. „Dann werden die Männlein laufen.“ Er saß sieben Jahre in der geschlossenen Psychiatrie, weil er seine Frau geschlagen und gewürgt haben soll, 129 Autoreifen durchstochen haben soll und wahnkrank gewesen sein soll. Als eines der Argumente für seine Wahnkrankheit führten die Gutachter die „Ausweitung des Wahns auf Dritte“ an: Er beschuldigte in Briefen sehr viele Leute vor allem aus dem Umfeld seiner Frau, an „Schwarzgeldverschiebungen“ beteiligt zu sein. Es ging Mollath darum, die Namen der angeblich Beteiligten zu veröffentlichen, die sich an ihm „wegen der Aufdeckung ihrer Schwarzgeldgeschäfte“ und ihrer darauffolgenden Kündigung „rächen“ wollte. Im Juli wird sein Prozess neu aufgerollt.
Riebe, der von Mollaths Anwalt Gerhard Strate vertreten wird, hatte bei Urteilsverkündung den Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder als Rechtsbeistand dabei. Beide kündigten an, in die nächste Instanz ans Oberlandesgericht zu gehen. Jetzt werde alles öffentlich, sagte Riebe, auch der Name der Mitarbeiterin. „Dafür können wir dann nichts.“