Georg Schmitt macht einen Schnitt

Von Norbert Heimbeck
Der Bayreuther Gastronom Georg Schmitt hat angekündigt, vom Vorsitz im Fremdenverkehrsverein zurückzutreten. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Georg Schmitt mag nicht mehr. Der Bayreuther Gastronom legt zum 31. März sein Amt als Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins nieder. „Er hat schon vor längerer Zeit angekündigt, dass er nur befristet für diese Aufgabe zur Verfügung steht“, sagt Thomas Ebersberger, 2. Vorsitzender des Vereins. Der Rücktritt ist also keine Überraschung, vielmehr Gelegenheit zur Neuorientierung.

 
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Thomas Ebersberger ist Stadtrat und im Vorstand des Fremdenverkehrsvereins. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung wird er die Vereinsgeschäfte führen, bestätigt er im Telefonat mit dem Kurier: „Georg Schmitt hat bei unserer letzten Sitzung angekündigt, dass er ab dem Frühjahr nicht mehr zur Verfügung steht. Wir haben noch einige Dinge zu klären, wahrscheinlich wird im Mai eine Mitgliederversammlung zur Wahl eines neuen Vorsitzenden einberufen.“ Aktuell seien noch einige Fragen offen, sagt Ebersberger: „Wollen wir künftig als Verein mehr machen als die Aufgabenstellung der Stadt vorsieht? Und wir müssen auch klären, wie es mit den Kurier-Leserreisen weitergeht.“

BMTG-Chef Becher bedauert Schmitts Schritt

Der Fremdenverkehrsverein ist Inhaber der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH. Diese GmbH hat vor wenigen Jahren die europaweite Ausschreibung des Stadtmarketings gewonnen. Seitdem ist die BMTG mit Manuel Becher an der Spitze für das Tourismus-Marketing zuständig und für die Organisation von städtischen Großveranstaltungen wie zum Beispiel Volksfest und Sommernachtsfest. Weil die BMTG bislang als einzigen Auftraggeber das Rathaus hat, gibt es immer wieder Überlegungen, sich wirtschaftlicher aufzustellen und als Dienstleister für andere aufzutreten. Der Vorstandswechsel könnte nun der richtige Zeitpunkt sein, diese Pläne zu verwirklichen.

BMTG-Chef Manuel Becher will sich zur Entscheidung Schmitts nicht äußern: „Es ist schade, dass er nicht mehr Vorsitzender sein wird. Wir haben immer gut zusammengearbeitet. Georg Schmitt hat uns durch die Wogen der Ausschreibung begleitet und sich außerdem immer für unsere Feste engagiert. Er war immer da, wenn er gebraucht wurde.“ Einen Wunschkandidaten als Nachfolger mag Becher nicht nennen: „Wir hoffen auf jemanden, der das ebenso gut macht.“

Beschlüsse schon vor langer Zeit gefasst

Ist der Termin für Schmitts Amtsverzicht nur wenige Monate vor der Wiedereröffnung des Opernhauses klug gewählt? Becher: „Was heute touristisch passiert, ist vor einem Jahr vom Beirat beschlossen worden. Die Umsetzung dieser Beschlüsse ist unsere Aufgabe. Georg Schmitts Entscheidung berührt unsere Arbeit heute eher weniger.“

Außer beim Opernhaus wird der Tourismus auch beim geplanten Genusshaus eine wesentliche Rolle spielen. Wie es heißt, werde daran gedacht, die Bayreuther Tourist-Information mit dem Genusshaus in der Sparkassenhalle in der Opernstraße zusammenzuführen. Manuel Becher bestätigt, dass es Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit gebe: „Grundsätzlich ist das vorstellbar. Schließlich wird das Genusshaus ein touristisches Highlight für die Stadt und für die Region.“ Aber die Gespräche seien erst am Anfang. Man müsse außerdem klären, ob und wie ein Umzug finanzierbar sei – die BMTG habe schließlich erst im vergangenen Jahr den Mietvertrag für die bestehenden Räume in der Opernstraße 22 verlängert.

Georg Schmitt selbst antwortete auf wiederholte Rückrufbitten der Redaktion nicht.

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