Die Ludwigs illustrieren schon seit Jahrzehnten Münzen. Vor allem für Sammler. Ob Autos, Fußballthemen, Orte oder Gesichter - „mehr als 20.000 Motive haben wir in den vergangenen 25 Jahren gemacht“. Seit es aber immer weniger Sammler gibt, lassen diese Aufträge deutlich nach. Stolz ist Arno Ludwig auch darauf, dass er in den 90er-Jahren die Junior-Tüte für die Fastfood-Kette McDonalds gestalten durfte.
Für den aktuellen Auftrag ist er extra nach San Marino gereist. „Ich bin herumgeführt worden, habe überall Fotos für die spätere Motivauswahl gemacht. Wobei es da natürlich auf dem kleinen Raum gar nicht so viele Möglichkeiten gibt“, sagt Ludwig. San Marino ist nur gut 60 Quadratkilometer groß. Ludwigs kleiner Heimatort Gemünden in Unterfranken ist mit 75 Quadratkilometern sogar größer. „San Marinos Architektur und die Landschaft sind sehr beeindruckend und imposant. Die Türme auf der Felskante, die schmalen Gassen - das ist alles schon toll anzusehen.“
Motive standen früh fest
Schon früh stand fest, welche Motive den Weg auf die neuen Euromünzen finden werden - der heilige Marinus, die berühmten alten Wehrtürme des Zwergstaats, die Fassade der Kirche, das Kloster San Francesco, die Kapuzinerkirche, das Stadttor und natürlich auch das Wappen der Republik. Und auf allen Münzen finden sich die Initialen von Arno Ludwig.
„Wir haben von Anfang an seinen Stil und die detaillierten Zeichnungen sehr geschätzt“, heißt es weiter von offizieller Seite. Ludwig habe damit das „echte Bild von unserer Republik“ auf die Münzen gebracht.
In wenigen Tagen werden nun also fast 1,7 Millionen neue Euromünzen in Umlauf gebracht werden. Arno Ludwig hofft, dass er sie auch bald in die Hände bekommt. „Vielleicht schicken sie mir ja einen Satz zu oder laden mich ein, ihn persönlich abzuholen“, sagt Ludwig. Sein größter Wunsch aber wäre, irgendwann einmal die deutschen Euromünzen gestalten zu dürfen. „Das habe ich auch schon mal bei (Bayerns Finanzminister) Markus Söder angefragt - aber leider nie eine Antwort erhalten.“