Gemischte Reaktionen auf Pisa-Studie

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In Bayern ist man uneins über die jüngsten Ergebnisse der PISA-Studie. Kultusministerium und Philologenverband sind ganz zufrieden - die Opposition und der Lehrerverband sehen großen Nachholbedarf.

 
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Die Ergebnisse der jüngsten PISA-Studie haben in Bayern gemischte Reaktionen hervorgerufen. Der Bayerische Philologenverband (bpv) findet die Ergebnisse der PISA-Studie für Deutschland gar nicht so schlecht, der Lehrerverband BLLV und die Landtagsopposition sehen das anders.

Kommentare, die nach der Veröffentlichung der PISA-Studie von einem „Rückschlag für Deutschland“ oder einer „Klatsche für die Lehrer“ sprechen, seien falsch, sagte der bpv-Vorsitzende Michael Schwägerl am Dienstag. Das insgesamt befriedigende Ergebnis mit einem Abschneiden im oberen Teilnehmerdrittel gebe eine solche Interpretation nicht her.

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann sprach dagegen von Missständen, forderte eine bessere Schüler-Lehrer-Relation und „echten Reformwillen“: „Grundsätzlich muss das Ziel Integration sein - und nicht Ausgrenzung.“ Die SPD-Landtagsfraktion forderte: „Auch Bayern muss aufholen.“ Und der parlamentarische Geschäftsführer der Landtags-Grünen, Thomas Gehring, sagte: „Allein mit der „Stabilisierung auf überdurchschnittlichem Niveau“ sollten wir uns nicht zufrieden geben.“

Die rund 10.000 geprüften 15-jährigen Schüler aus Deutschland erzielten bei dem internationalen Leistungsvergleich in Naturwissenschaften und Mathematik schlechtere Ergebnisse als drei und sechs Jahre zuvor, blieben aber mit ihren Leistungen im oberen Drittel der Ranglisten.

Das bayerische Kultusministerium betonte, die Studie lasse keine Rückschlüsse auf die Ergebnisse in einzelnen Bundesländern zu, räumte aber Handlungsbedarf ein, obwohl Deutschland vor allem in der Lesekompetenz gute Ergebnisse erzielt habe. Bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht gebe es Luft nach oben - ebenso bei der gezielten Förderung leistungsstarker Schüler sowie beim Abbau von Leistungsunterschieden zwischen Mädchen und Jungen. Bayern werde außerdem daran arbeiten, den Schulerfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und Jugendliche mit Migrationshintergrund besonders zu fördern.

dpa

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