Neue Pläne für die Ortsmitte Gemeinde kauft Schloss

Lisa Faber

Die Gemeinde Emtmannsberg hat das Schloss in der Dorfmitte gekauft. Das teilte Bürgermeister Thomas Kreil gestern Abend im Gemeinderat mit. Den Kauf hatten die Gemeinderäte in der nichtöffentlichen Sitzung im Dezember mehrheitlich beschlossen.

 
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Der Vertrag, mit dem die Gemeinde das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück erworben hat, ist unterschrieben. Das Schloss war so gesehen die Zugabe, gezahlt hat die Kommune nur den Grundstückspreis. Wieviel die Erben des Vorbesitzers dafür bekommen haben, verrät Bürgermeister Thomas Kreil nicht. Wegen des Vertrauensschutzes für den Vertragspartner dürfe man den Kaufpreis nicht veröffentlichen, sagt er. Der Preis habe im unteren Bereich gelegen, was man für erschlossene Flächen in der Dorfmitte zahlen müsse – im Schnitt sind das 60 Euro pro Quadratmeter.

Schlossrenovierung: Neue Sitzungsräume, ein Dorfladen und eine Gaststätte

Durch den Kauf kann die Gemeinde nun den nächsten Schritt gehen: Ende Februar schreibt sie den Architektenauftrag aus. Kreil hofft, bis zum Frühjahr einen Architekten zu finden, der sich mit der Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden auskennt. Von den historischen Überbleibseln soll möglichst viel erhalten bleiben. Die Fenster, die teilweise 200 Jahre alt sind, die Holzböden, der Stuck, die alten Türrahmen. „Wir wollen verwenden, was geht“, sagt Kreil. Wie berichtet entstehen im ersten Stock Sitzungsräume und ein Arbeitszimmer für den Bürgermeister, auch die Volkshochschule soll einziehen. Im Erdgeschoss sind ein Dorfladen und eine Gaststätte vorgesehen. 3,5 Millionen wird die Renovierung voraussichtlich kosten. 350. 000 Euro zahlt die Gemeinde, der Rest ist durch Förderungen gedeckt.

Info: Auch in Weidenberg steht ein Schloss zum Verkauf. Seit Dezember 2011 versucht die Gemeinde einen Käufer für das Alte Schloss zu finden – bislang ohne Erfolg. Für rund 320.000 Euro hatte sie ihr prominentes Gebäude über eine Münchner Immobilienfirma im Internet ausschreiben lassen. Darauf hat es laut Bürgermeister Hans Wittauer einige Interessenten gegeben, „aber letztlich scheiterte es an den zusätzlichen Investitionen, die auf den Käufer noch zukommen“. Das Schloss müsse sowohl von innen als auch von außen erneuert werden, sagte er auf Nachfrage. In Weidenberg macht seit Längerem das Gerücht die Runde, das Schloss sei längst verkauft. „Das stimmt definitiv nicht“, räumt Wittauer ein und fügt hinzu: „Wir müssen geduldig bleiben.“ fau


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitagsausgabe (18. Januar) des Nordbayerischen Kuriers.

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