Gelbe Tonne dringend notwendig

von Anna Thiem
Karsten Witte erklärt, warum die Umstellung auf die Gelbe Tonne dringend notwendig war. Foto: dpa/Werner Baum Foto: red

Was gehört in die Gelbe Tonne? Wohin wird der Inhalt gebracht? Warum war die Umstellung notwendig? Mitglieder und Gäste des BLLV-Kreisverbandes Pegnitz konnten sich von Karsten Witte, Geschäftsführer von Veolia in Pegnitz, zum Thema informieren lassen.

 
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Grund war die Diskussion bezüglich der Gegenstände, welche zwar aus wiederverwertbaren Wertstoffen bestehen, die aber nicht in die Gelbe Tonne eingefüllt werden sollen. Dazu gehören unter anderem Spielzeug, Plastikmöbelteile, Gießkannen oder Blumenkästen. Auch Abfälle aus der Landwirtschaft sind wie Restmüll zu behandeln.

Die Bürger hatten sich zwar schon an die Selbstablieferung in den Wertstoffhöfen gewöhnt, doch wäre die Umstellung auf die Gelbe Tonne notwendig gewesen, so Witte. Mit dem Kauf der Verpackungen werde die kostenlose Verwertung bezahlt und das Recht erworben, dass die leeren Verpackungen vor der Tür abgeholt werden.

Auch die Sortierung müsse nicht mehr durch den Bürger erfolgen, eine Erleichterung für ältere Menschen. Die Gelbe Tonne müsse nur termingerecht an die Straße gestellt werden. „Zwischenlager“ für den Müll in der Garage oder im Keller fallen zudem weg.

Trennanlage in Neukühschwitz

Der Abfuhrrhythmus von vier Wochen liegt einem Beschluss vom Landratsamt und dem Dualen System zu Grunde. Maßgeblich waren Erfahrungswerte aus anderen Landkreisen. Der Kritik, dass für Großfamilien das Behältervolumen nicht ausreiche, begegnete Karsten Witte damit, dass bei nachweisbar größerem Bedarf eine zweite Tonne bestellt werden könne.

Die Inhaltsstoffe werden zur Firma Böhme GmbH Wertstofferfassung in Neukühschwitz gebracht. Die dort auseinander geklaubten Einzelfraktionen werden dann an Verwertungsbetriebe für die Wiederaufbereitung geliefert. Dort werden Metalle für Stahlwerke und Gießereien, Kunststoff-Regranulate oder Recyclingpapier produziert; neben reinem Aluminium wird auch Wärme gewonnen. Mischkunststoffe kommen zur Wärmegewinnung in Verbrennungsanlagen. Auch sind sie als sogenannter Reduktionsstoff in Stahlwerken einsetzbar.

Witte erklärt, wie wichtig es sei, dass in den Trennanlagen „möglichst Kleinteiliges“ angeliefert wird. Es sei kontraproduktiv für die Sortierer, wenn in den Haushalten zum Beispiel Becher ineinander gesteckt werden oder Folienartikel in eine Tüte gepresst werden.

Bisher keine Probleme

Diana Scheerschmidt, Referentin für Unternehmenskommunikation von Veolia, betont die Relevanz der Trennung von Wertstoffen in den Haushalten. Nur wenn der Input von guter Qualität sei, lassen sich die für das Recycling notwendigen sortenreinen Abfallfraktionen entsprechend aufbereiten.

Sie bringt das Beispiel der Trennung des Joghurtbechers und -deckels an, da es sich um verschiedene Abfallarten handelt. Auch die Tatsache, dass die Verpackungen löffelrein sein sollten, spielt eine Rolle. „Zur Sortierung sind aus diesem Landkreis seit der Umstellung auf die Gelbe Tonne noch keine signifikanten Mengen angefallen. Für diese Menge lief die Sortierung bisher reibungslos“, so Carina Peterhansl von BellandVison. „Die Bürger des Landkreises nutzen das Erfassungssystem offensichtlich vorbildlich“, fügt sie hinzu.

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