Gefreeser auf dem Dach der Welt

Ziel erreicht: Am 13. Tag seiner Reise hat der Extremsportler Andreas Gloger den Pass Thorong-La erreicht, der auf einer Höhe von 5416 Meter liegt. ⋌Foto: red Foto: red

Mit beeindruckenden Erlebnissen ist der Gefreeser Extremsportler Andreas Gloger aus dem Himalaya-Gebiet zurückgekehrt. Er hielt sich im März und April nach 2005 bereits zum zweiten Male in Nepal auf. In zwölf Tagen hat er das mächtige Annapurna-Massiv (8081 Meter) umrundet. Was ihn bei diesem zweiten Trip neben der beeindruckenden Bergwelt besonders beeindruckt hat, war die große Not und Armut, unter der das Volk nach dem verheerenden Erdbeben von 2015 leidet. Im folgenden sein Bericht.

 
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„Bestens organisiert durch die Alpinschule Innsbruck ging es per Flug in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu. Hier waren nach über einem Jahr noch immer die schlimmen Folgen des verheerenden Erdbebens vom April 2015 zu sehen. Fast die Hälfte der Gebäude sind zerstört, ein Großteil der Bevölkerung wohnt noch immer in Zelten und wartet nach wie vor auf humanitäre Hilfe.  Die Touristenattraktionen wie Tempel oder Paläste werden allerdings Zug um Zug wieder aufgebaut, für die gemeine Bevölkerung bleibt von der finanziellen Hilfe nicht viel, oft gar nichts übrig.“

Atemberaubender Ausblick

Tief betroffen vom Zustand der Metropole machte sich Gloger nach dem Besuch der Königsstadt Bhaktapur am vierten Reisetag zusammen mit sechs Gleichgesinnten, zwei Sherpas und zwei Bergführern auf die fast zweiwöchige Trekkingtour. Von Bhulbhule aus ging es nach Jagat, um dann am Folgetag nach Dharapuri (1860 Meter) aufzusteigen. Übernachtet wurde in einfachen Lodges, als Verpflegung diente das landestypische Essen. Tag sieben der Reise führte im Bann des Manaslu nach Chame, hier hatte der Gefreeser erstmals einen atemberaubenden  Ausblick auf den Annapurna II (7937). In den darauffolgenden Tagen ging es vorbei am Pisang (6091), Annapurna II mit Übernachtungen auf bereits 3300 Meter. In Manang auf 3540 Meter war nun Akklimatisierung angesagt, bevor sich die Gruppe gemächlich auf den Weg nach Yak Kharta (4018) machte. Die  Vegetation wurde immer karger, die Landschaft inmitten der Bergriesen nun immer wilder. Es galt, sich zu schonen für die Königsetappe, dem Aufstieg zum 5416 Meter hoch gelegenen Thorong-La Pass, dem Höhepunkt der Trekkingtour.

Unvergessliche Pracht

Früh am Morgen ging es am dreizehnten Reisetag los.  Immer höher ging es im Schein der Stirnlampen, bis die aufgehende Sonne die Bergwelt des Himalaya in einer unvergesslichen Pracht erscheinen ließ. Nach gut sechs Stunden hatte Gloger die von unzähligen, im Wind flatternden Gebetsfahnen umgebene Passhöhe erreicht. Nach ausgiebigem Genuss des unvergesslichen Bergpanoramas ging es hinab auf 3700 Meter zum Etappenziel Muktinath, einem Pilgerort sowohl für Buddhisten als auch Hindus. Über das mittelalterliche Kagbeni mit seinem mächtigen Tempel geht es am nächsten Tag per Kleinbus nach Jomosom, um einen Tag später am frühen Morgen mit dem Flieger durch die tiefste Schlucht der Welt – Kaligandakhi – nach Phokara zu gelangen. Am nächsten Morgen ging es per Flug zurück nach Kathmandu, einen Tag später hieß es Abschied nehmen von der Himalayarepublik. ⋌jw

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