Seitenstreifen neu verfugen
Günther Scholz machte darauf aufmerksam, dass in der Reusch die Fugen der Seitenstreifen entlang der Bordsteine neu verfugt gehören. Und Lydia Strobl aus Stemmenreuth fragte an, ob die Stadt wohl keine Wassergräben mehr putze. Im konkreten Fall würde das Wasser über die Straße in ein angrenzendes Grundstück laufen. Nachdem erst einmal die Standortfrage geklärte war, versprach Raab, dies an den Bauhofleiter weiterzugeben, ebenso die Angelegenheit Reusch.
Offenbar schon erwartet hatte Geschäftsleiter Herbert Lauterbach den Auftritt von Konrad Körber, der mit einem Ordner unter dem Arm unterwegs war. Körber hielt die Pegnitzer Satzung zur Räum- und Streupflicht für ungerecht. Gibt es auf nur einer Seite einer Erschließungsstraße einen Gehsteig, dann müsse eben der Anlieger auf dieser Seite im Winter Schnee schippen. Körber verlangte im Zuge ausgleichender Gerechtigkeit, dass auch das „Gegenüber“ zum Schippen herangezogen werde. Bei durchschnittlicher Pegnitzer Schneelage hatte er hochgerechnet, dass er in 34 Jahren schon 76 Kilometer Gehweg geräumt habe. „Ich verlange von der Stadt eine gerechte Lösung.“ Weitere Ausführungen gingen zum Teil im Gemurmel der rund 50 Zuhörer unter.
"Das bringt sowieso nichts"
Als Körber dann feststellte, dass der städtische Bauhof einigen Bürgern den Gehweg räume, spitzten die Besucherplötzlich wieder die Ohren. Lauterbach gab zu verstehen, dass es aus früheren Zeiten durchaus noch notariell beurkundete Fälle gebe. Wenn auch die Grundstücke den Eigentümer gewechselt hätten, würden diese Vereinbarungen mitunter weiter bestehen.
Eine ganze Liste an Anliegen hatte Rüdiger Krieg auf seinen „Redezettel“ notiert, den jeder Bürger vor Beginn der Fragestunde auszufüllen hatte, wenn er etwas sagen wollte. Nur Walter Kurz, bekannter und erwarteter Redner bei Bürgerversammlungen, holte sich keinen dieser Zettel – „das bringt doch sowieso nichts, wenn ich da was sage“.
Stromtankstelle am Rathaus
Anders Rüdiger Krieg: Er schlug die Schaffung einer Stromtankstelle für E-Bikes am Rathaus vor. Dann kritisierte er, dass entlang der neu geplanten Bundesstraße 2 im Bereich der Metzgerei Fiedler-Lindner und dem Eckhaus Seifert der Gehweg nur gerade mal einen Meter breit sei. Außerdem würden immer wieder Autofahrer geradeaus durch die neue Bushaltestelle fahren. Im Wiesweiher wär es sinnvoller, den Hauptweg entlang des Baches zu pflastern, als jedes Jahr die ausgeschwemmten Schlaglöcher zu füllen. Die wilde Plakatiererei vor allem an den Straßenlampen missfiel Krieg ebenfalls. „Ich denke mir oft, wenn man nach Pegnitz reinfährt, dann schaut es aus wie bei Hempels hinter dem Sofa.“
Plakatieren ist verboten
Raab ließ das so nicht stehen. Grundsätzlich sei das Plakatieren verboten. Nur auf Antrag erlaubt. Alle anderen müssten die Plakate wieder abnehmen. Der schmale Gehweg sei laut Bauamtsleiter Manfred Kohl „punktuell vertretbar“. Was den Wiesweiherweg angeht, gab Raab Rüdiger Krieg zwar teilweise recht, aber ein Pflastern sei nicht geplant. Gar kein Verständnis hatte Raab für Kriegs Forderung nach einem Hundeplatz hinter der Bushaltestelle, auf dem die Vierbeiner herumtoben könnten. „Wir haben genug Natur“, sagte Raab. Außerdem werde der Wiesweiher „mehrgenerationengerecht“ ausgestaltet werden. „Ich bitte um Verständnis, wenn wir das Geld dafür einsetzen.“