Erneut Dividendenverzicht bei der GBW - Rund 61 Millionen Euro Investition in Bestand seit dem Jahr 2000 GBW: Die Genossen bauen mit

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Die Gemeinnützige Bayreuther Wohnungsbaugenossenschaft (GBW) packt gerade die größte Investition ihrer Geschichte an und baut weite Teile der Wohnungen an der Unteren Herzoghöhe neu. Die Genossen - die Mitglieder, die Anteile an der Genossenschaft haben - tragen diese Investition ebenso wie die Sanierung im Bestand mit. Durch Verzicht auf ihre Dividende.

 
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Es wäre der Gegenwert einer kleinen Brotzeit in einer traditionellen Bierwirtschaft: zehn Euro. So hoch ist die Dividende, die jedes Genossenschaftsmitglied, die im Normalfall vier Anteile an der GBW gezeichnet habe, als Dividende bekommen würden. Seit 2008 haben die Mitglieder der GBW auf die Ausschüttung der Dividende verzichtet. Das taten sie auch jetzt bei der Mitgliederversammlung. Der Hintergrund: Sie bezuschussen lieber die Sanierung des Bestands durch ihren Verzicht, der sich bis jetzt auf einen Betrag von rund 312.000 Euro summiert. Derzeit haben die Mitglieder 9938 Anteile gezeichnet, der dritthöchste Wert seit 2006.

"Mit der Lage sehr zufrieden"

"Wir sind mit der Lage sehr zufrieden", sagt Markus-Patrick Keil, der geschäftsführende Vorstand der GBW, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir haben endlich unser Bauprojekt in Angriff nehmen können, das wir eigentlich schon im vergangenen Jahr starten wollten. Das ist jetzt wirklich gut angelaufen. Relativ problemfrei." Keil spricht von dem Neubau der Häuser in der Von-Platen-Straße und der Fröbelstraße in der Unteren Herzoghöhe. 79 Wohnungen baut die GBW dort in vier Punkthäusern und einem Wohnriegel, die im Herbst kommenden Jahres fertig sein sollen. Kostenpunkt: rund 14,5 Millionen Euro. Für den ersten Bauabschnitt. "Im Jahr 2020 wollen wir den nächsten Bauabschnitt in Angriff nehmen."

Sanieren und neu bauen

Nicht die einzige Investition der Wohnungsbaugenossenschaft: Wie Keil sagt, habe die GBW seit dem Jahr 2000 rund 61 Millionen Euro in die Modernisierung und Sanierung ihrer Häuser investiert. "Durch ihren Dividendenverzicht haben die Mitglieder diese Investitionen mit einem Zinssatz von 0,5 Prozent unterstützt." Für Keil Beleg für "solidarisches und genossenschaftliches Handeln". Im vergangenen Jahr steigerte die Genossenschaft die Investitionen in die Bestandssanierung im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 Prozent auf 4,9 Millionen Euro. Ein großer Teil davon wurde nicht weit weg vom Neubauprojekt in die Wohnanlage in der Dr.-Würzburger-Straße 42-44 gesteckt, um die Anlage wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

64 Prozent der Mieteinnahmen geht in die Modernisierung

Wie Keil sagt, stecke die GBW pro Euro, der über die Miete eingenommen wird, 64 Prozent in die Instandhaltung der Wohnungen. Der Branchenschnitt liegt bei Keil "deutlich unter 50 Prozent". Auch bei den Kosten für die Verwaltung bleibe die GBW unter dem Landesschnitt: 21 Prozent der Mieteinnahmen gehen für Verwaltungskosten drauf. Die GBW liegt bei einem Bilanzvolumen von rund 26 Millionen Euro, das Eigenkapital liegt bei rund 48 Prozent.

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