Gasalarm auf dem Ochsenkopf

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Die Asenturmgastätte am Ochsenkopf muss für zwei Tage schließen. Ein Räumfahrzeug hat am Mittwoch ein Gasleck verursacht. Foto: Archiv/Manfred Sieber Foto: red

Ein Winterräumfahrzeug hat am Mittwochabend am Ochsenkopf eine Gasleitung beschädigt. Die Asenturm-Gaststätte musste deshalb geräumt werden. Wegen der Sturmwarnung und des technischen Defekts bleibt sie auch Freitag noch geschlossen.

 
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„Ich habe schon viel erlebt, aber so was noch nicht“, sagt Asenturm-Betreiber Martin Reichenberger, seit 22 Jahren Gastronom am Ochsenkopf. „Jetzt im Winterbetrieb ist das für uns eine Katastrophe.“ Bis 6 Uhr am Donnerstagmorgen war er auf den Beinen, um sicherzustellen, dass keine Gefahr mehr besteht.

"Bin froh, dass nichts passiert ist"

Auf dem Ochsenkopf gab es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Meter Neuschnee. Der Fahrer des Räumfahrzeugs versuchte am Abend gegen 21 Uhr, den Weg noch freizuschaufeln. Dabei ist er an einen zum Asenturm gehörenden Flüssiggastank gestoßen und hat dadurch anscheinend etwas abgerissen. „Das Gas ist massiv ausgelaufen“, schildert Reichenberger den Unfallhergang. „Wir mussten ganz schnell alles räumen und die Gaststätte evakuieren.“ Dort waren seinen Schilderungen zufolge noch zirka 100 Gäste; Skitourengeher, die sich stärken wollten. „Das war schon heikel und ich bin froh, dass den Leuten nichts passiert ist“, sagt Reichenberger im Gespräch mit dieser Zeitung.

Gas konnte sich im Freien schnell verflüchtigen

Zum Glück hätten er und der Fahrer die Misere bemerkt. Sonst hätte es womöglich „ein Fiasko mit Toten“ gegeben. Doch sie hätten schnell reagiert und Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert, berichtet Reichenberger. Ein Polizeisprecher sagte indes am Donnerstag, es habe keine größere Gefahr bestanden. Weil das Gas aus dem Leck im Freien ausgeströmt sei. Carolin Rausch, Sprecherin des Kreisfeuerverbandes, sieht das ähnlich: „Den Feuerwehreinsatzkräften gelang es, das Leck zu sichern und abzudichten. Weil starker Wind herrschte, hat sich das austretende Gas aber schnell verflüchtigt.“

Leck provisorisch mit Holzkeil geschlossen

Dass nichts Schlimmeres passierte, lag auch an der Geistesgegenwart des Schneepflugfahrers. Nach der Kollision dichtete er das Leck sofort provisorisch mit einem Holzkeil ab. Alarmiert wurden die Feuerwehren Bischofsgrün, Birnstengel, Gefrees und Unterlind mit dem Abrollbehälter „Technische Hilfeleistung“. Denn bei einem Gasaustritt herrscht große Explosionsgefahr: „Ein Funke kann da schon ausreichen“, sagt Rausch über den Einsatz, der gegen Mitternacht beendet wurde.

Winterwanderer ohne Einkehrmöglichkeit

Ein Techniker wurde jetzt auf Freitag bestellt, um den Gastank zu reparieren. Daher ist die Gaststätte auch heute nicht geöffnet, damit die technischen Probleme behoben werden können. Die Kur und Tourist Information im Kurhaus in Bischofsgrün wurde ebenfalls informiert. Am Donnerstag wären drei Wanderungen hoch zum Ochsenkopf gegangen, sagt Annika Stöcker, Koordinatorin des Winterwandertags. „Letztlich war es dann nur eine und die anderen fallen wegen des Sturmes aus.“ Die Teilnehmer seien vorab informiert worden, dass sie auf dem Gipfel nicht einkehren können. Auch am Freitag seien drei Wanderungen geplant. „Wir haben den Wanderführern Bescheid gegeben, dass sie in Bischofsgrün mit den Gästen einkehren.“

Alarm parallel zur Eröffnung

Just als der Winderwandertag im Kurhaus eröffnet worden sei, heulten die Sirenen und die Rettungskräfte rückten aus. Die Gäste seien dennoch entspannt geblieben. „Der Neuschnee macht vieles wett“, sagt Stöcker und hofft, dass die Asenturm-Gaststätte am Samstag und Sonntag wieder öffnet. „Bis dahin müssen wir eben flexibel sein.“

Auch der Gastwirt will so schnell wie möglich wieder öffnen. Reichenberger, der „Riesenumsatzeinbußen“ befürchtet, hat mittlerweile seine Versicherung eingeschaltet. Und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis er den Vorfall verdaut hat. „Wir hatten wirklich Glück, dass wir das ausströmende Gas rechtzeitig bemerkt haben, sonst wäre vielleicht alles in die Luft geflogen.“

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