Die Gartenschau ist gerade mal zwei Monate alt und viele machen sich um die Ausstellungsbeiträge Gedanken Gartenschau: Was kann bleiben?

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116 Tage noch. Von 171. Genug Zeit also, um sich an dem, was in zwei Jahren Vorarbeit auf dem Landesgartenschau-Gelände entstanden ist, zu erfreuen. Doch viele denken schon über den 9. Oktober hinaus. Nicht nur Stadträte. Sondern auch diejenigen, die mitgebaut haben. Beispielsweise die Kirchen. Was bleibt, muss der Stadtrat entscheiden.

 
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Begehrlichkeiten gibt es viele. Iris Jahn (JB) möchte gerne den Mainauenhof erhalten. Die Stadt soll ihn kaufen, sagt Iris Jahn. Thomas Bauske (SPD) fordert, man solle sich möglichst schnell Gedanken darüber machen, wie man die Bühnen auf der Landesgartenschau, speziell natürlich die Seebühne, bespielt und mit Leben erfüllt. Nächstes Jahr nach Künstlern zu suchen: zu spät, sagt Bauske.

Alles muss wieder weg

"Alles muss wieder weg. Das ist von Anfang an klar gewesen", sagt auch Martin Kleineidam, Stadtkirchenpfarrer und einer der Planer der Melodie des Lebens, des Wegs der Besinnung auf der Gartenschau. Jedoch hofft auch Kleineidam zusammen mit denen, die mitgebaut haben an diesem Weg samt dem Oratorium, dem bunten Kirchenraum unter freiem Himmel, auf ein Hintertürchen: "Was wir gemacht haben, wird sehr gut angenommen. Insbesondere das Oratorium. Und verschiedene Stationen wie ,Voll im Rap'." Die Station mit den vier Bäumen. Viele Menschen würdigen es, auch auf der Gartenschau inne zu halten, über ihr Leben reflektieren zu können, sagt Kleineidam. Und: Alles sei so massiv gebaut, dass es auch über Jahre halten würde. Zudem habe sich der Förderverein Landesgartenschau es sich auf die Fahnen geschrieben, Unterstützung bei der Nachnutzung des zu leisten. Dekan Hans Peetz habe in Aussicht gestellt, dass die Kirche zur Unterstützung Mitglied werde.

Anträge waren zu erwarten

Das sagt der Geschäftsführer: Ulrich Meyer zu Helligen, Geschäftsführer der Landesgartenschau und Leiter des Stadtplanungsamtes in Personalunion, hat die Anträge erwartet. "Wenn man die Sachen erlebt, wenn sie angenommen werden, ist die Fragestellung unvermeidlich, ob einige Bereiche erhalten bleiben können", sagt er am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. Die Anträge, die bei der Stadt eingehen, seien zu klären. Und abzuklopfen darauf, über sie die Förderung gefährden würden. Genauso wenig dürften die Gemeinnützigkeit der GmbH und der Parkanlage, zu der die Wilhelminenaue nach Ende der Gartenschau wird, gefährdet werden. "Die Stadt hat sich ja verpflichtet, die Parkanlage der Bevölkerung zur Nutzung zur Verfügung zu stellen."

Beschlossenes Nachnutzungskonzept

Es gibt ein klar definiertes und beschlossenes Nachnutzungskonzept, für das die Stadt pro Jahr maximal 400.000 Euro zur Verfügung stellen wird. "Wenn etwas anderes gewünscht wird, müsste das neu beschlossen werden." Laut Meyer zu Helligen sei man in der Stadtverwaltung gerade dabei, die Vorbereitungen zu treffen, dass sich der Stadtrat mit dem Thema befassen kann. "Das wird nach der Sommerpause möglich sein."

Das Gelände werde nach der Gartenschau ohnehin anders aussehen. "Wobei ohnehin schon sehr viel bleiben wird: die Kabinette, alle Spielmöglichkeiten wie die Netzlandschaft, der Wasserspielplatz, der Auensee. Der orangefarbene Pavillon mit Kiosk und Toiletten bleibt ebenso. Und wenn die Hauptgastronomie weg ist, bekommen die Bayreuther noch einen Bolz- und einen Grillplatz."

In Deggendorf behielt man die Strandbar

Das blieb bei den anderen: Während in Bamberg bis auf Spielplätze nahezu alles nach der Gartenschau 2012 zurückgebaut wurde, wie Pressesprecher Steffen Schützwohl sagt, hat sich Deggendorf ein Souvenir der Landesgartenschau geleistet, wie Pressesprecherin Viola Mühlbauer im Gespräch mit unserer Zeitung sagt. "Bei uns gab es auf der Landesgartenschau eine Strandbar an der Donau. Die ist bei den Deggendorfern und auch bei unserem Oberbürgermeister so gut angekommen, dass man danach eine Lösung gesucht hat, dass sie bleiben kann." Der Container mit der Bar, der auf einem Holzdeck steht, wurde von dem Unternehmer "auf unbestimmte Zeit der Stadt Deggendorf zur Verfügung gestellt". Einziges Problem: Bei Hochwasser gibt es eine Auflage, nach der der Container so lange weg muss, bis die Donau wieder niedrigeres Wasser führt. "Deshalb hat man den Container jetzt um einen halben Meter angehoben."  

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