Gala-Sitzung der Schwarz-Weißen

Von Ulrike Sommerer

Reinhard Opel ist kein Mann der großen Worte. „Naja, ich red‘ schon“, sagt er. Aber hier, vor großem Publikum, das ist nicht sein Ding. Doch was sollte er machen, schließlich ist er der Präsident. Als der Moderator, der die Galasitzung immer moderierte, für dieses Jahr absagte, hörte er genau das: „Du bist der Präsident, mach‘ du das.“ Und so wurde der Präsident der Bayreuther Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß auch noch zum Moderator der Galasitzung der Schwarz-Weißen. Reinhard Opel griff in seiner Not zu einem Trick.

 
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Er dachte an Sabrina. Sabrina Burger. Vor einigen Jahren war sie Bayreuther Faschingsprinzessin. Jetzt lebt sie zwar in der Schweiz. Doch eigentlich sei das sogar richtig gut, dachte sich Schlitzohr Reinhard Opel. Denn eine Schweizer Co-Moderatorin, die hat schließlich nicht jeder. Sabrina Burger sagte ja und übernahm dann im schmal geschnittenen, glitzernden schwarzen Kleid einen Teil der Moderation vom Präsidenten. Der war damit fast schon aus dem Schneider und durfte oft am Elferrat-Tisch Platz nehmen, wo er sich sichtlich wohl fühlte.

Ganz wichtig: Pläne machen

Natürlich, ganz kam Reinhard Opel aus dieser Moderatoren-Nummer dann doch nicht heraus. Melanie Zink hatte ihm einen minutengenauen Ablaufplan der Galasitzung im Zentrum überreicht. Ein Plan, mit dessen Hilfe er das Programm immer wieder durchgehen konnte. Und bei seinen Reisen während der vergangenen drei Wochen zu anderen Galasitzungen, nach Berlin zum Beispiel und nach Hollfeld, habe er sich auch das ein oder andere bei den anderen Moderatoren abschauen können, erzählt Opel. Auf große Karten schrieb er sich Stichpunkte. Zu einem Ringbuch zusammengefasst hält er die Karten in den Händen, wenn er – als Moderator – die Bühne betritt. Da stehen Stichpunkte wie „Mädchen, sechs bis elf Jahre alt“. Und schon fällt ihm ein, was er sagen könnte, zu dieser Garde des Vereins mit Mädchen, die zwischen sechs und elf Jahre alt sind.

Unter Beobachtung

Die ersten fünf Minuten liefen trotzdem nicht gut. Sagt er. Denn gemerkt hat das keiner. Außer ihm selbst. „Ich hab’ mich zweimal verplappert“, sagt er später, in der ersten Pause, da ist die Anspannung schon von ihm abgefallen. Aufgeregt sei er gewesen, sehr nervös. „Schließlich sitzen ja auch Politiker im Saal und ich weiß, dass ich dann von allen beobachtet werde.“

Dabei war Opel gut vorbereitet. Seit Tagen hatte er nichts anderes geübt, als seine Moderation. Zuhause. In der Küche. Im Wohnzimmer. Und nachts, wenn er im Bett lag, und ihm noch etwas einfiel, was für die Galasitzung zu tun sei, schrieb er es auf oder eine Nachricht an seine Mitstreiter.

18 Stunden Gas geben

Der Tag der Galasitzung war lang. Um 6 Uhr ist Reinhard Opel aufgestanden, um 7 Uhr stand er im Zentrum um die Dekoration zu überwachen. Gewisse Entscheidungen müssten einfach vor Ort getroffen werden, das vermeide man selbst mit bester Planung nicht, erklärt er. Auch diesmal musste er entscheiden: Nochmal los gehen, schwarzen Stoff kaufen.

Die Anspannung stieg bis zu seinem ersten Auftritt. Doch als es läuft, läuft alles reibungslos. Opel kündigt die Gastgesellschaften mit den Prinzenpaaren an, er ist bei den Ehrungen von Cornelia Burger, Birgit Fischer, Eckert Hendes und Ferdinand Kirchrath dabei, verteilt Küsschen und Blumensträuße an die Damen (die Herren bekommen nur die Orden) er spricht mit Gardetänzerinnen und den Leitern der auswärtigen Gruppen, lässt das Publikum Awaaf rufen und manchmal auch Helau. Und dann geht Moderator Opel von der Bühne ab. Einen Ausmarsch bitte.

Und die waren alle dabei:

Das sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Programm der Galasitzung der Bayreuther Faschingsgesellschaft Schwarz-Weiß bestritten die Juniorgarde, die Schautanz-Kinder, Tanzmariechen Vanessa, Sissy und Ronja, die Gardeflöhe und die Jugendgarde von Schwarz-Weiß, die Prinzengarde von Schwarz-Weiß, das Männerballett Hummeltal, die Mohrengarde, die Faschingsgesellschaft Mehlmeisel, die Stadtgarde Glück auf Pegnitz, Sabrina am Vertikaltuch, die Faschingsgesellschaft Hollfeld, die Spalter Fleckli, die Guggenmusik Grün-Weiß Wendelstein, Schautanz-Junioren aus Wunsiedel und Bernd Händel.

Bilder von der Faschingseröffnung der Schwarz-Weißen finden Sie hier.

Bilder