Fußballspieler durch Schüsse verletzt

Die Tatwaffe war ein Luftgewehr. Foto: Ingo Wagner/dpa Foto: red

Das hätte blutig enden können: Beim Fußballspiel VfR Großostheim gegen Elsava Elsenfeld fallen Schüsse. Drei Menschen werden getroffen. Die Polizei fasst einen Tatverdächtigen bei einem filmreifen Einsatz.

 
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Mit einem Luftgewehr soll ein Betrunkener in Unterfranken während einer Kreisligapartie auf Fußballspieler geschossen haben. Drei Menschen wurden nach Polizeiangaben vom Montag getroffen, zwei Spieler erlitten dabei leichte Verletzungen. Der Dritte wurde an der Kapuze getroffen, wie ein Sprecher sagte. Laut Verein belegen Brandspuren auf Winterjacken die Schüsse. Die Polizei konnte den Tatverdächtigen später überwältigen. Weil er den Angaben zufolge psychisch belastet ist, kam er in ein Bezirkskrankenhaus.

Der Mann soll am Sonntag in der zweiten Halbzeit des Spiels VfR Großostheim gegen Elsava Elsenfeld aus einem Fenster seiner Wohnung in der Nähe des Sportplatzes in Großostheim (Landkreis Aschaffenburg) geschossen haben. Die Partie vor rund 80 Zuschauer wurde zunächst trotz des Vorfalls fortgesetzt und endete 3:1 (1:1).

Erst nach dem letzten Heimspiel des Jahres für die Großostheimer alarmierten diese die Polizei. Als die Beamten eintrafen, war nach Angaben des Sprechers einer der Getroffenen schon weggefahren. Zeugen konnten die Polizisten zum Wohnhaus des mutmaßlichen Schützen führen.

Die Beamten umstellten das Mehrfamilienhaus. Auf Klingeln und Klopfen reagierte der Mann nicht. Zudem habe er seine Wohnung abgedunkelt, sagte der Sprecher. Als der Beschuldigte die Wohnungstür nach einiger Zeit öffnete, überwältigten ihn die Beamten im Treppenhaus. In seiner Wohnung stellten sie unter anderem ein Luftgewehr und Munition sowie Drogen sicher. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als 1,8 Promille. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und eines Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz.

Der VfR veröffentlichte am Montag auf seiner Facebookseite eine Stellungnahme: «Wir möchten auf diesem Wege mitteilen, dass es allen Beteiligten soweit gut geht und sich keiner ernsthafte Verletzungen zugezogen hat. Wie sich jeder allerdings vorstellen kann, hätte dies durchaus auch schlimmer ausgehen können und wir sind froh, dass dies nicht der Fall war.» Auch der Polizeisprecher sprach von Glück: «Wenn so ein Projektil ins Auge geht, kann das auch anders ausgehen.»

Der Bayerische Fußball Verband (BFV) teilte mit: «Nach Rücksprache unseres Kreisspielleiters haben der Schiedsrichter und beim Spiel anwesende Vereinsverantwortliche mitgeteilt, dass der Schiedsrichter bis zum regulären Abpfiff der Partie keine Kenntnis von den Schüssen hatte und die Schüsse wohl auch von allen anderen am Platz Anwesenden entweder gar nicht wahrgenommen oder zumindest nicht als Gefahr wahrgenommen wurde.» So sei zu erklären, dass das Spiel regulär zu Ende gespielt und nicht umgehend unter- oder abgebrochen wurde. Über vergleichbare oder ähnliche Fälle konnte der BFV nichts sagen.

dpa

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