Für Alkoholverbot in Mallorca-Fliegern

Foto: Julian Stratenschulte/dpa Foto: red

Alkoholverbot für Flüge auf die Partyinseln - das fordert die für Mallorca und Ibiza zuständige Regionalregierung.

 
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Ziel sei es, die Sicherheit der Passagiere und des Sicherheitspersonals zu verbessern, erklärte die Tourismusbeauftragte der Balearen-Inseln, Pilar Carbonell, am Mittwoch. Das Verbot soll auch auf Flughäfen gelten.

Die Wachleute müssten sich häufig mit betrunkenen Urlaubern auseinandersetzen, argumentierte Carbonell. Mit dem Alkoholverbot solle "anti-sozialer Tourismus" bekämpft werde. Die Tourismus-Beauftragte richtete sich mit ihrem Appell an die EU und die Zentralregierung in Madrid. Unklar war zunächst, ob sich die Forderung nur auf Flüge auf die Balearen bezieht oder ob sich die Regionalregierung für ein Alkoholverbot auf allen Flügen innerhalb der EU ausspricht.

Schlägerei an Bord

In den Party-Hochburgen auf den Balearen-Inseln kommt es immer wieder zu Alkoholexzessen, einige Touristen betrinken sich schon beim Hinflug im Flugzeug. Im Mai mussten spanische Polizisten auf dem Flughafen in Palma de Mallorca eine Schlägerei in einer Ryanair-Maschine beenden. Drei betrunkene Männer hatten sich während des gesamten Flugs von Manchester nach Mallorca geprügelt.

Zwar sind die Balearen - insbesondere Mallorca und Ibiza - seit langem ein Magnet für Touristen auf der Suche nach Sonne und Spaß für wenig Geld, einige Ferienorte wie Magaluf auf Mallorca sind inzwischen aber berüchtigt für die Schattenseite des Tourismus. Alkohol- und Drogenexzesse enden dort nicht selten tödlich.

Den Pool verfehlt

Zu einem regelrechten "Trend" ist das sogenannte Balconing geworden, bei dem die Partytouristen vom Balkon eines Hotels oder einer Ferienwohnung in einen Pool springen. Unter Alkohol- oder Drogeneinfluss verfehlen sie aber manchmal den Pool. Viele enden im Krankenhaus oder kommen bei den waghalsigen Aktionen ums Leben.

Nach Angaben von Ärzten des Son-Espases-Krankenhauses in Palma de Mallorca stehen deutsche Partytouristen an zweiter Stelle hinter den Briten bei der Zahl der verletzt eingelieferten Patienten.

Viele Touristen beginnen mit der Party aber bereits im Flugzeug. Einige Flüge mussten in der Vergangenheit wegen randalierender Passagiere sogar umgeleitet werden.

afp

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