In den Sommerferien 2018 rollen an der Johannes-Kepler-Realschule die Bagger an und zwar nicht zum letzten Mal Für 14 Mio Euro: R2 wird zur Großbaustelle

Von Thorsten Gütling
Für 14 Millionen Euro: Die Johannes-Kepler-Realschule wird ab 2018 drei Jahre lang saniert. Archivfoto: Eric Waha Foto: red

Viel wird nicht übrig bleiben von der Johannes-Kepler-Realschule, wie sie die Bayreuther seit nunmehr 47 Jahren kennen. Wenn in den Sommerferien im nächsten Jahr die Bagger anrollen, dann wird die R2 zur Großbaustelle. In drei Jahren sollen alle Gebäudeteile bis auf die Grundmauern saniert werden. Die Gesamtkosten werden auf 14 Millionen Euro geschätzt.

 
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Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es so aus, als müsste der Landkreis, der der Sachaufwandsträger für die Schule ist, dafür tief in die Tasche greifen. Sieben Millionen Euro könnten fällig werden, nocheinmal soviel könnte es an Zuschüssen geben. Der Kämmerer des Landkreises, Horst Hager, will sich dafür stark machen, dass es mehr werden.

Steht die Finanzierung und können die Bauarbeiten noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden, dann geht es in den Sommerferien des nächsten Jahres zunächst dem zweistöckigen Anbau im Süden der Schule an den Kragen. Ein Jahr später soll es im Norden weitergehen, dort wo die Turnhalle steht und auch die Naturwissenschaften untergebracht sind. Zum Schluss, also in den Sommerferien des Jahres 2020 geht es dann an das Hauptgebäude. Der Unterricht soll zwischen den einzelnen Bauabschnitten jeweils uneingeschränkt weiter gehen.

Wie umfassend die Sanierungsmaßnahmen sein werden, macht die zuständige Planungsarchitektin aus Dresden, Kathleen Wagner, deutlich. Die Gebäudeteile sollen bis auf den Rohbau entkernt werden. Fenster werden zurückgebaut und durch neue ersetzt. Ebenso Trennwände. Dazu sollen ein Aufzug und ein weiteres, völlig neues Treppenhaus gebaut werden. Neue Sanitärbereiche seien nötig, genauso wie aus Gründen des Brandschutzes die Schließung der Galerie.

Auf der Dachterrasse, auf der sich das Wasser wie in einem Swimmingpool sammle, soll ein weiterer Musiksaal entstehen. Im Untergeschosse sollen ebenerdige Zugänge zu den Werkräumen geschaffen werden. Die Fußböden werden ersetzt, weil an einigen Stellen bereits der Estrich eingebrochen sei. Alle Dächer sollen bis auf den Rohbau zurück gebaut und durch neue Flachdächer ersetzt werden. Dass es an einigen Stellen in die Schule hinein regne solle ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.

Zu guter Letzt bekommt die R2 eine neue Metallfassade in verschiedenen Grautönen, die der Schule wieder einheitliches Bild verleihen soll. Architektin Wagner sagt: „Die vielen stufenweisen Anbauten sieht man der Schule einfach an.“ Und Landrat Hermann Hübner (CSU) verspricht: „Wir werden Lehrerschaft und Schülern wieder eine optimale Schule bieten.“

Dass dazu gar nicht so viel Geld nötig wäre, sagt der Sprecher der Freien Wähler im Kreistag, Hans Hümmer. Einen Aufzug brauche es nicht, wenn man die Klassen, die von behinderten Schülern besucht würden, einfach in das Erdgeschoss verlege. Projektleiter Björn Griemberg vom zuständigen Architekturbüro, hält dagegen: „Wir sparen uns mit dem Aufzug auch Lager- und Putzräume auf allen Etagen.“ Die Anordnung der Fachräume sei zudem so, dass sie von behinderten Menschen nicht anders als über einen Aufzug erreicht werden könnten. Der Leiter des Hochbauamtes im Landratsamt, Stefan Brückner, sagt: „Wenn es Fördermittel zur Inklusion geben soll, dann können wir Rollstuhlfahrer nicht über etliche Rampen fahren lassen.“

Freie Wähler-Sprecher Hümmer kritisiert aber noch mehr: Dass nämlich bei Sanierungskosten in Höhe von 14 Millionen Euro ein Neubau günstiger käme. Dazu sagt Kreis-Kämmerer Horst Hager: „Die Regierung hat das geprüft, aber wir haben keine Flächen für einen Neubau bei laufendem Betrieb.“

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