Immer mehr Betriebe melden Laufgruppen an Fun Run: In der Gruppe steigt die Motivation

Von Martina Bay
Die Schüler und Lehrer des Graf-Münster-Gymnasiums machen gemeinsam sich für den Fun Run beim wöchentlichen Lauftraining fit. Foto: Harbach Foto: red

33 Unternehmen und Schulen haben dieses Jahr Laufgruppen für den Maisel’s Fun Run am 10. Mai angemeldet – so viele wie nie zuvor. Bis dahin wird gemeinsam trainiert. Durch den Gruppendruck gibt es weniger Ausreden. Die Motivation steigt. Aber nicht immer ist das Training in der Gruppe von Vorteil.

 
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„Jeder Läufer hat seine eigene Persönlichkeit“, sagt Susanne Tittlbach, Professorin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth. Jemand der entspannt laufen will, könne nicht unbedingt mit jemandem trainieren, der nur in seinem eigenen Tempo joggen möchte.

Ein gemeinsames Ziel

Ein Training in der Gruppe bringt aber oft auch Vorteile. „Man identifiziert sich mit einem gemeinsamen Ziel“, sagt Susanne Tittlbach. Es mache viel mehr Spaß, in der Gruppe zu trainieren. Und vom Gruppentraining profitieren auch die Anfänger. „Sie können von den schnelleren Läufern mitgezogen werden. Diese bieten sich auch als Ansprechpartner an, die Tipps geben können“, erklärt Tittlbach. Und wer mit mehreren zum Lauftraining verabredet ist, sagt den Termin eher selten oder nur aus triftigen Gründen ab. Das gilt zum Großteil auch für die fünf Gruppen, die der Kurier befragt hat:

Graf-Münster-Gymnasium: Esther Klein ist bislang nie viel gelaufen. Trotzdem hat sich die 14-Jährige bei ihrem Fun-Run-Debüt für den Viertelmarathon angemeldet. Dann läuft sie 10,6 Kilometer durch Bayreuth. „Ich habe immer gesagt, ich will mehr joggen gehen. Aber nach einem Kilometer hatte ich keine Lust mehr“, sagt Klein. Sie läuft zusammen mit sieben Lehrern, zwei Elternbeiräten und 33 Schülern des Graf-Münster-Gymnasiums. „Mir gefällt das Gruppenzugehörigkeitsgefühl“, sagt Klein.

Einmal in der Woche gibt es ein gemeinsames Lauftraining. Nebenbei trainiert Klein noch mit Veronika Toro Tobon, einer kolumbianischen Austauschschülerin, die zurzeit bei Esther wohnt. Auch die 15-jährige Kolumbianerin ist keine bekennende Läuferin: „Ich habe daheim viermal die Woche Ballett gemacht.“ Die Idee zur Anmeldung kam von Sportlehrerin Julia Kohlmann, die auch beim Viertelmarathon mitlaufen wird. „Es ist doch eine tolle Sache, wenn wir als Schule laufen“, verdeutlicht Kohlmann.

British American Tobacco (BAT): 38 Mitarbeiter des Unternehmens haben sich für den Fun Run angemeldet. „Wir sind zum zweiten Mal dabei“, sagt Johann Meyer, Leiter Personal und Finanzen bei BAT. Im vergangenen Jahr sind 20 Mitarbeiter mitgelaufen. Bewegen sollen sich die Mitarbeiter nicht nur einmal im Jahr beim Fun Run, sondern am besten das ganze Jahr. So bekommen die Angestellten eine Auszeichnung, die am häufigsten mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Das macht Mayer nicht. Und dafür gibt es einen einfachen Grund. „Ich wohne 35 Kilometer von der Arbeit entfernt“, erklärt Johann Meyer.

Basell Bayreuth Chemie GmbH: Zum ersten Mal ist das Kunststoffverarbeitungsunternehmen dabei. Bislang haben sich 16 Mitarbeiter aus der Bayreuther Niederlassung angemeldet. Drei Mitarbeiter reisen extra aus der Zentrale in Wesseling (Nordrhein-Westfalen) an. „Die Begeisterung war schon sehr groß“, sagt Anita Scrougham von Basell, die die Teilnahme beim Fun Run koordiniert. Die Teilnehmer trainieren für den Fun Run in kleinen Gruppen. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 40 Jahren.

Medi Bayreuth & CEP: „Wir wollen die 40er-Marke knacken“, sagt Miriam Schmitt, Unternehmenssprecherin von Medi. 33 Mitarbeiter haben im vergangenen Jahr mitgemacht. Auch Schmitt, sie lief den Viertelmarathon. Besonders die Stimmung vor Ort hat sie noch in guter Erinnerung. „Man wird von der Anfeuerung des Publikums getragen. Da machen einem dann auch die letzten zwei Kilometer nichts mehr aus.“ Und wenn man dann noch von anderen Kollegen unterstützt wird, sei das super. Neben einer Laufgruppe stehen im Unternehmen noch weitere Sportangebote zur Verfügung. So gibt es unter anderem ein Fußball- und ein Basketballteam. Schmitt wird dieses Jahr nicht beim Fun Run mitmachen. Warum? „Ich fahre in den Urlaub.“

Nordbayerischer Kurier: „Anfang März stand das Team fest, bislang sind wir zweimal in großer Gruppe gelaufen“, sagt Redakteur Thorsten Gütling. Gütling trainiert meistens im Schutz der Dunkelheit. „In der Früh kann ich mich nicht aufraffen, ich will so lange schlafen, wie es geht.“ Der 32-Jährige läuft quer durch die Stadt, meistens 35 bis 40 Minuten. „Ich bin danach meist fix und fertig. Es kostet mich sehr oft Überwindung. Aber wenn ich mal dabei bin, macht es Spaß“, gesteht Gütling. Den Viertelmarathon will er in weniger als einer Stunde schaffen. Über ihre Trainingserfahrungen berichten die Redakteure auf der Kurier-Homepage.

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