Fun Run: Das Aufeinandertreffen der Sieger

Von Thorsten Gütling
Vorjahressieger über 21 Kilometer: Jörg Schaller. Foto: Thorsten Gütling Foto: red

Anne Haug, Badhane Gamachu und Jörg Schaller gehen am Sonntag beim Halbmarathon an den Start. Damit trifft Schaller zum ersten Mal auf den Mann, der ihn zu Spitzenleistungen anspornt.

 
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Jörg Schaller ist schon seit Wochen für den Halbmarathon gemeldet. Der Vorjahressieger aus Bindlach hat sich fest vorgenommen, seine Zeit von einer Stunde und 14 Minuten noch einmal zu verbessern. Seit Mittwoch steht fest: Auch der gebürtige Äthiopier Badhane Gamachu geht an den Start. Badhane hat den Fun Run schon mehrfach auf der 10,6-Kilometer-Strecke gewonnen. Vor zwei Jahren siegte der gebürtige Äthiopier, der für die Bayreuther Turnerschaft an den Start geht, aber auch auf der Halbmarathon-Distanz in einer Stunde und 16 Minuten. Und ebenfalls seit Mittwoch steht fest: Anne Haug, die Weltklasse-Triathletin aus Bayreuth ist auch wieder mit am Start. Ihre Zeit beim Fun Run vor zwei Jahren: eine Stunde und 16 Minuten.

Das Ziel: 1:10 Stunden

Für Schaller, der im psychologischen Dienst an der Klinik Hohe Warte arbeitet, geht damit ein Traum in Erfüllung. Gamachus Bestzeiten seien für ihn der Grund gewesen, sich intensiv mit dem Laufsport auseinander zu setzen. Und noch nie sei es zum Duell gekommen. Zumindest nicht, seitdem Schaller Zeiten laufe, die Gamachu gefährlich werden könnten. Schaller, der sich anders als die meisten Top-Läufer erst vor wenigen Wochen einem Verein, dem TV Coburg, angeschlossen hat, hat ordentlich trainiert. Im vergangenen Jahr hat er beim Halbmarathon im österreichischem Wachau mit einer Stunde und 13 Minuten seine bisherige Bestzeit hingelegt. Das reichte für Platz 20 und Schaller sagt: „Mein persönliches Ziel ist es, einmal einen Wettkampf in einer Stunde und zehn Minuten zu beenden.“ Was immer noch eher zweite, dritte als erste Liga wäre, sagt Schaller. Der Weltrekord, den ein Läufer aus Eritrea hält, liegt bei 58 Minuten und 23 Sekunden. Der deutsche Rekord liegt bei einer Stunde und 34 Sekunden. Beim Fun Run im vergangenen Jahr, als Gamachu nicht an der Start ging, hatte Schaller rund sechs Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

Schaller, jetzt 33 und damit vier Jahre älter als Gamachu, wittert seine Chance. Wenn nicht jetzt, wann dann. Noch drei Jahre, dann sei er in einem Alter, in dem er nicht mehr schneller werden könne.

Jörg Schallers Lauftipps

 

  • Ohne Lust macht Training keinen Sinn. Übertraining und Verletzungen drohen. Lieber ein paar Tage pausieren und mit Elan zur Tat schreiten.
  • Durchhalten. Es dauert Jahre, bis Knochen, Bänder und Sehnen so gewachsen sind, wie es die Muskeln in kurzer Zeit tun. Mit zunehmenden Alter empfinde es der Kopf außerdem nicht mehr als Belastung, nach der Arbeit 25 Kilometer weit zu laufen.
  • Ohne Intervalltraining keine Schnelligkeit. Und Intervalle, die nicht weh tun, sind keine Intervalle.
  • Wer viel trainiert, braucht weniger Pausen. Der Körper regeneriert auch bei langen langsamen Läufen.
  • Im Wettkampf langsam starten. Beim Start ist so viel Adrenalin im Körper, dass der Läufer denkt, die Luft hält ewig. Nach zwei bis drei Kilometern baut das Adrenalin aber ab.
  • Beim Halbmarathon bis Kilometer 12 den vorgenommenen Schnitt laufen, dann wenn möglich langsam steigern, frühestens ab Kilometer 16 zum Schlussspurt ansetzen.
  • Bei Hitze den Kopf oder den ganzen Körper nass machen und auskühlen.

 

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