Die Schuhe, die die Mitglieder des Kurier Fun-Run-Teams an diesem Tag mit zur Laufanalyse bringen, fallen allesamt durch. Entweder sind die Sohlen bereits zu sehr abgenutzt und noch dazu auf beiden Seiten an unterschiedlichen Stellen. Oder die Schuhe wurden von Anfang an zu klein gewählt. Bei einigen ist die Dämpfung des Schuhs zu weich, weswegen sich die Sohle nach dem Auftreten nicht mehr zurück verforme. Thauwald sagt: „Für viele Läufer da draußen wäre es besser, barfuß zu laufen, als in ihren Schuhen.“
Stress für den ganzen Körper
Am Ende steht die Erkenntnis: Haltungsfehler hat fast jeder. Richtige Schuhe können helfen, sie auszugleichen. „Alles, was unten an Negativeinflüssen stattfindet, muss der Kopf in Millisekunden kompensieren“, sagt der Physiotherapeut. Das bedeute Stress für den gesamten Körper. „Dabei sollte man beim Laufen doch vor allem eines tun: abschalten.“
Tipps für den Schuhkauf
- Eine kleine Laufanalyse beim Reha-Team kostet 89 Euro. Die Schuhe, die der Bewegungsanalytiker Holger Thauwald Christiane Wölfel empfiehlt, kosten zwischen 100 und 170 Euro.
- Der Physiotherapeut empfiehlt, die Schuhe im Laden unpaarweise anzuziehen. Und er rät von zu weich gepolsterten Schuhen ab, die dem Körpergewicht zu schnell nachgeben.
- Schuhe eine Nummer größer kaufen. Die Zehen brauchen einen Zeigefinger breit Luft, weil sie beim Laufen sowieso nach vorne rutschen. Wenn sie anstoßen, krallen sie sich aus Reflex in die Sohle. „Zehen wollen keinen taktilen Reiz“, sagt Thauwald. An eine Abrollbewegung ist dann nicht mehr zu denken.
- Wer neue Schuhe kauft, sollte sich die Sohlen seiner alten ansehen. Sind die unterschiedlich abgenutzt, sollte das vor dem Kauf mit einem Experten besprochen werden.
- Ob die Polsterung eines alten Schuhs hinüber ist, ist von außen zu erkennen: wenn der Gummi feine Fältchen aufweist.
- Aus Hygienegründen sollte der Schuh eine herausnehmbare Sohle haben.