FSV-Hauptversammlung: Alle vorgeschlagenen Kandidaten lehnten bei der Neuwahl ab FSV: Keiner will Vorstand machen

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Der jetzige Vorstand des FSV-Schnabelwaid - Dietmar Hemm, Gerhard Ziegler, Tobias Huttarsch und Tina Binder - sucht Nachfolger. Doch keiner will es machen. Foto: Frauke Engelbrecht Foto: red

Die Enttäuschung bei Gerhard Ziegler war greifbar. „Es ist traurig, wenn man 25 Jahre Tag und Nacht gearbeitet und zusammen etwas geschaffen hat und sich niemand findet, der es fortführt“, sagte der Vorsitzende des FSV Schnabelwaid. Er und seine Stellvertreter Dietmar Hemm und Tobias Huttarsch stehen nicht weiter für das Amt zur Verfügung. Am Samstagabend sollte ein neuer Vorstand gewählt werden, aber niemand wollte es machen. Nun droht das Aus des größten Vereins im Ort.

 
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Schon vor zwei Jahren war die Situation die gleiche. Eigentlich wollte Ziegler schon damals das Amt in jüngere Hände übergeben, doch es fand sich kein Nachfolger. Also ließ er sich noch mal breitschlagen und machte eine Amtszeit weiter. Anfang dieses Jahres nun hatte er bekannt gegeben, dass heuer endgültig Schluss ist. Und seit dem ist der Verein auf der Suche, hat viele potenzielle Kandidaten gefragt, hat die Strukturen umgestellt, den Abteilungsleitern mehr Verantwortung übertragen und somit den Posten des Vorstands entzerrt und entlastet. Doch schon bei einer Infoveranstaltung Anfang des Monats, hatte sich angedeutet, dass keiner bereit ist, den Verein in Zukunft zu führen, ihm ein Gesicht zu geben.

Angespannte Stimmung

Die Stimmung war dementsprechend angespannt, als es bei der Hauptversammlung nun zum Tagesordnungspunkt „Neuwahlen“ kam. Pfarrerin Tina Binder als Wahlvorsteherin berief zwei Beisitzer, verlas die Statuten aus der Satzung und öffnete die Wahlliste. Und es wurden Vorschläge aus der Versammlung gemacht. Die beiden Gemeinderäte Thorsten Held (CSU) und Dieter Kneißl (SPD) wurden genannt, ebenso aus der Fußballsparte Georg Wölfel, Dieter Eberl und Gerald Schreiber, außerdem Heinz Müller von der Wandersparte. Doch alle vorgeschlagenen Kandidaten lehnten ab, einige nannten fehlende Zeit als Entschuldigung.

Rechtanwalt wickelt den Verein ab

„Mein größter Wunsch ist es, das Ding ordentlich an einen neuen Vorstand zu übergeben“, sagte Ziegler, als es keine weiteren Vorschläge gab. Wie es nun weitergeht, wenn beim nächsten Treffen, einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, wieder kein neuer Vorstand gewählt wird, hat er „keine Ahnung“. Es werde dann wohl das Amtsgericht beauftragt, das vermutlich einen Rechtsanwalt als Verwalter einsetzt. „Der kümmert sich dann aber nicht darum, ob wo Rasen gemäht oder eine Glühbirne ausgetauscht werden muss, der wickelt den Verein nur ab“, mahnte Ziegler nachdrücklich. Er appellierte noch einmal an die Mitglieder, dass jetzt ein neuer Vorstand unterstützt werden könne, er nichts bauen oder Verträge wegen Grunds oder Darlehens abschließen müsse. „Es ist alles geregelt und wir sind angerichtet“, so der Vorsitzende. Wenn man eine führungslosen Verein den Berg runterlasse, sei das eine Schande. „Macht weiter, es wäre schade drum“, so Ziegler.

Info: Der Vorstand muss sich zeitnah auf einen Termin für eine außerordentliche Mitgliederversammlung verständigen. Das Datum wird dann im Mitteilungsblatt bekannt gegeben.

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